Fast jedes fünfte Kind in Nordrhein-Westfalen wird in einer Familie groß, die von Hartz IV lebt. Doch welche Maßnahmen helfen wirklich dabei, die Folgen von Kinderarmut zu vermindern? Dieser Frage geht die Koordinationsstelle Kinderarmut des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) nun gemeinsam mit den Jugendämtern der Städte Bergheim, Essen, Kerpen und Nettetal nach.
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Kindeswohlgefährdungen nehmen in Deutschland zu
Die Jugendämter in Deutschland führten im Jahr 2014 rund 124 000 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durch. Wie das Statistische mitteilt, bedeutet dies einen Anstieg um 7,4 % gegenüber dem Vorjahr. Von allen Verfahren bewerteten die Jugendämter 18 600 eindeutig als Kindeswohlgefährdungen („akute Kindeswohlgefährdung“). Dies ist gegenüber 2013 ein Anstieg um 8,2 %.
Bedarf an Hilfen zur Erziehung nimmt zu
Die Jugendämter in Deutschland führten im Jahr 2013 knapp 116 000 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls durch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 8,5 % mehr als 2012. Eine Gefährdungseinschätzung wird vorgenommen, wenn dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Minderjährigen bekannt werden und es sich zur Bewertung der Gefährdungslage einen unmittelbaren Eindruck von dem Kind beziehungsweise Jugendlichen sowie seiner Lebenssituation macht.