Die Hessische Landesregierung startet zum Jahresbeginn 2016 ein Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“. Zunächst zwei Millionen Euro stehen zur Verfügung, um landesweit Sportangebote für Schutzsuchende zu fördern sowie sogenannte „Sport-Coaches“ einzusetzen. Sie werden als Ansprechpartner die guten Ideen vor Ort koordinieren und gleichzeitig die Interessen der Flüchtlinge vertreten.
Das Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ basiert auf dem gleichnamigen Modellprojekt der Sportjugend Hessen, das von Oktober 2014 bis Juni 2015 erfolgreich durchgeführt wurde. Die Sportjugend Hessen ist als fachlicher Partner in das neue flächendeckende Förderprogramm eingebunden.
Folgende zwei Bereiche werden innerhalb des Programms „Sport und Flüchtlinge“ gefördert:
- Sport- und Bewegungsangebote der Sportvereine und anderer Institutionen in den Städten und Gemeinden.
- Einsatz von „Sport-Coaches“, die den Kontakt zwischen Sportvereinen, Asylbetreuung, Flüchtlingsunterkünften und Flüchtlingen herstellen sowie die Flüchtlinge in der ersten Zeit zu den Sportangeboten begleiten.
Antragsberechtigt sind Städte und Gemeinden, die mehr als 40 Flüchtlinge untergebracht haben. Je nach Anzahl der Personen kann eine Förderung von 5.000 bis 25.000 Euro bewilligt werden. Kommunen, die weniger als 40 Flüchtlinge untergebracht haben, können im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit Anträge stellen. Städte und Gemeinden, in denen eine Erstaufnahmeeinrichtung, eine Außenstelle oder Notunterkunft besteht, können zusätzlich Mittel bis zu 25.000 Euro beantragen. Das Geld kann eingesetzt werden für die Aufwandsentschädigungen der Sport-Coaches, Übungsleiter, Schulungsmaßnahmen oder Sachmittel.
Eine wichtige Rolle spielen die Sport-Coaches: Sie bündeln die Interessen der Sportvereine, Flüchtlinge sowie der Betreuer und Initiativen vor Ort. Dafür werden die Netzwerker eigens von der Sportjugend Hessen geschult. Zur Intervention bei aufkommenden Krisen oder Konflikten innerhalb des Programms steht auch das beratungsNetzwerk Hessen als Partner zur Verfügung.
Das Förderprogramm ist flexibel auf die unterschiedlichen Gegebenheiten zugeschnitten. Während in Erstaufnahmeeinrichtungen die sportliche Betätigung als sinnvolle Freizeitbeschäftigung auch einen Beitrag zur Deeskalation leisten kann, rückt in den Gemeinden und Städten vor Ort die Integration in und durch den Sport in den Vordergrund.