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Zahl der Empfänger von Transferleistungen gestiegen

Allgemein, Soziales

Zum Jahresende 2014 erhielten in Deutschland rund 7,55 Millionen Menschen und damit 9,3% der Bevölkerung soziale Mindestsicherungsleistungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, stiegen damit sowohl die Anzahl als auch der Anteil der Empfänger an der Gesamtbevölkerung gegenüber dem Vorjahr (7,38 Millionen oder 9,1%) leicht an. Im Jahr 2012 hatte die Zahl der Empfänger/-innen von Transferleistungen bei 7,25 Millionen Menschen (oder 9,0%) gelegen.

Die Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme sind finanzielle Hilfen des Staates, die zur Sicherung des grundlegenden Lebensunterhalts dienen. Dazu zählen folgende Leistungen:

  • Arbeitslosengeld II/Sozialgeld nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II „Grundsicherung für Arbeitsuchende“; so genanntes Hartz IV),
  • Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen nach dem SGB XII „Sozialhilfe“ ohne einmalige Leistungen,
  • Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII „Sozialhilfe“ ohne einmalige Leistungen,
  • Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) und
  • Leistungen der Kriegsopferfürsorge im Inland nach dem Bundesversorgungsgesetz (BVG).

Ende 2014 waren die Menschen in Berlin (19,3 %) und Bremen (17,5 %) am häufigsten auf Leistungen der sozialen Mindestsicherung angewiesen. Am geringsten war die Inanspruchnahme in Bayern (4,7 %) und Baden-Württemberg (5,3 %).

Die Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II stellten weiterhin die größte Gruppe von Empfängern sozialer Mindestsicherungsleistungen. Ende Dezember 2014 betrug deren Anzahl 6,03 Millionen. Die Anzahl der Berechtigten von Mindestsicherungsleistungen im Rahmen der Sozialhilfe nach dem SGB XII („Hilfe zum Lebensunterhalt“ und „Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung“) lag bei 1,14 Millionen.

Die nächst größere Gruppe ist die der Leistungsberechtigten von Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Ende 2014 lag deren Zahl bei 362 900. Von allen Teilgruppen der Leistungsbezieher von Mindestsicherungsleistungen ist deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr absolut und relativ am stärksten gewachsen und zwar um 138 000 oder 61,3 %.

Empfängerinnen und Empfänger von sozialen Mindestsicherungsleistungen am Jahresende nach Bundesländern
Land Insgesamt Quote 1
2014 2013 Veränderung
Anzahl % Prozentpunkte
1 Anteil der Empfängerinnen und Empfänger an der Gesamtbevölkerung. Berechnung mit der Bevölkerungszahl am 31.12.2014 beziehungsweise 31.12.2013 auf Grundlage der fortgeschriebenen Ergebnisse des Zensus 2011.
Baden-Württemberg 572 952 5,3 5,1 0,2
Bayern 601 629 4,7 4,5 0,2
Berlin 668 333 19,3 19,4 – 0,1
Brandenburg 272 857 11,1 11,3 – 0,2
Bremen 116 071 17,5 17,1 0,4
Hamburg 235 987 13,4 13,2 0,2
Hessen 539 931 8,9 8,6 0,3
Mecklenburg-Vorpommern 215 279 13,5 13,7 – 0,2
Niedersachsen 727 622 9,3 9,2 0,1
Nordrhein-Westfalen 2 003 879 11,4 11,0 0,4
Rheinland-Pfalz 286 987 7,2 6,9 0,3
Saarland 96 690 9,8 9,4 0,4
Sachsen 428 710 10,6 10,8 – 0,2
Sachsen-Anhalt 308 078 13,8 13,9 – 0,1
Schleswig-Holstein 277 354 9,8 9,6 0,2
Thüringen 200 655 9,3 9,4 – 0,1
Deutschland 7 553 014 9,3 9,1 0,2

Tabellen und Informationen zu den Mindestsicherungsleistungen in Deutschland für die Berichtsjahre 2006 bis 2014 und Daten zu weiteren Armuts- und Sozialindikatoren stehen im Internetangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hier zur Verfügung.

 

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