Mecklenburg-Vorpommern hat deutschlandweit als erstes Bundesland das Programm „Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) für die Förderperiode 2007 – 2013 erfolgreich abgeschlossen. Damit werden die gesamten bereitgestellten EU-Fördermittel in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro rückstandslos ausbezahlt.
„Wir haben mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung eine Menge für das Land bewegt. Die Mittel unterstützten den Weg für ein zukunfts- und wettbewerbsfähiges Mecklenburg-Vorpommern, um mehr wirtschaftliches Wachstum, mehr Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt und mehr Wertschöpfung in den Regionen zu erreichen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Knapp 1,9 Milliarden Euro für 6.105 Projekte in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt
Mit den EFRE-Mitteln wurden im Förderzeitraum 2007 bis 2013 zusammen mit weiteren Fördermitteln des Landes insgesamt 6.105 Projekte in Höhe von knapp 1,9 Milliarden Euro unterstützt. Das Programm hatte vier inhaltliche Schwerpunkte:
- Förderung von Forschung/Entwicklung/Innovation (rund 25 Prozent der EFRE-Mittel)
- Steigerung der Wettbewerbs- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen (22 Prozent)
- Verbesserung der Investitionsrahmenbedingungen vor allem durch wirtschaftsnahe und umweltspezifische Infrastruktur (14 Prozent)
- Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und nachhaltige Stadtentwicklung (37 Prozent).
„Mecklenburg-Vorpommern hat sich zu einem attraktiven Unternehmens-, Arbeits- und Lebensstandort entwickelt. Dafür wollen wir weiter die Rahmenbedingungen schaffen. Unser Fokus liegt dabei auf der Stärkung der mittelständischen Wirtschaft und der noch engeren Verzahnung zwischen den Unternehmen und den wissenschaftlichen Einrichtungen im Land. So kann es mit Unterstützung der europäischen Mittel gelingen, dass innovative neue Produkte und Dienstleistungen aus Mecklenburg-Vorpommern heraus marktfähig entwickelt werden“, sagte Glawe.
Wirtschaftsministerium unterstützte 570 Forschungs- und Entwicklungsvorhaben
In rund 570 Fällen wurden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unterstützt, die Unternehmen allein oder im Verbund mit Partnern aus der Wissenschaft durchgeführt haben. Ein Beispiel ist das Medizintechnikunternehmen DOT GmbH aus Rostock, das gemeinsam mit der Universitätsmedizin Rostock und dem Institut für Polymertechnologie e.V. (IPT) Wismar Patientenindividuelle Knochenersatz-Implantate entwickelt hat. Das Wirtschaftsministerium unterstützte das Verbundforschungsvorhaben aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) mit einem Zuschuss in Höhe von 367.000 Euro. Das Gesamtprojektvolumen mit einer Laufzeit von zwei Jahren betrug rund 580.000 Euro.
Mit EU-Förderung 9.608 Arbeitsplätze neu geschaffen und 29.470 Jobs gesichert
Bei 460 Vorhaben förderte das Wirtschaftsministerium Unternehmensansiedlungen und –investitionen im Zusammenhang mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen. Insgesamt wurden durch die direkt an Unternehmen gerichteten Maßnahmen der Innovations- und Investitionsförderung 986 Unternehmen unterstützt (davon 83 Prozent kleine und mittlere Unternehmen). Am häufigsten wurden Kleinunternehmen gefördert (53 Prozent), gefolgt von mittelgroßen Unternehmen (20 Prozent) und Kleinstunternehmen (11 Prozent). In den geförderten Unternehmen wurden damit 9.608 Arbeitsplätze neu geschaffen und 29.470 Jobs gesichert.
Zu den geförderten Projekten gehörte unter anderem die Erweiterung beim Süßwarenhersteller Sweet Tec GmbH am Standort in Boizenburg. Das Unternehmen hat mit EFRE-Unterstützung in die Erweiterung des Produktportfolios und den Einstieg in das Marktsegment „Gelee- und Fruchtgummi“ investiert. Mit dem Vorhaben wurden 218 Arbeitsplätze gesichert und zusätzlich 117 Dauerarbeitsplätze geschaffen. Das Wirtschaftsministerium unterstützte die Gesamtinvestition von 34,7 Millionen Euro mit rund 8,1 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Darüber hinaus hat sich die SprayCom im Jahr 2011 neu in Wittenburg angesiedelt. Die Firma gehört zur einer Unternehmensgruppe um die Hauptgesellschaft Willy Benecke GmbH mit Sitz in Hamburg. Es handelt sich bei der Betriebsstätte in Wittenburg um eine Trocknungsanlage für Gummi arabicum. Die Hauptgesellschaft, die Willy Benecke GmbH, ist seit 1954 im Handel und der Verarbeitung von natürlichen Gummis, Harzen und anderen Naturrohstoffen für die Lebensmittelindustrie tätig. Die Gesamtinvestition beim Bau des Werkes betrug rund 7,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben mit rund zwei Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sowie dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt.
In rund 120 Fällen wurden kommunale Vorhaben zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur unterstützt
Zuschüsse ergingen auch für 3.000 unternehmens- oder standortbewerbende Projekte. Gefördert wurden darüber hinaus 44 Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung, 350 innovative Klimaschutzprojekte von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen sowie 925 Vorhaben der Verkehrsinfrastruktur.
Allgemeine Informationen zum „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Mecklenburg-Vorpommern
Mecklenburg-Vorpommern erhält von 2014 bis 2020 rund 968 Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE). Mit den Fördermitteln werden unter anderem Forschung, Entwicklung und Innovation, Investitionen zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, die Erschließung von Gewerbegebieten, der Ausbau wirtschaftsnaher und touristischer Infrastruktur, die Vermarktung Mecklenburg-Vorpommerns als Wirtschaftsstandort und Tourismusregion sowie die Unterstützung von Projekten der Gesundheitswirtschaft und die integrierte nachhaltige Stadtentwicklung unterstützt.
Die Fondsverwaltung des EFRE ist im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt. Sie plant, koordiniert und steuert den Mitteleinsatz des EFRE und überwacht die Umsetzung der mit EFRE-Mitteln finanzierten Fördermaßnahmen.