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Unsichere Punkte in der Stadt melden, Sicherheit verbessern

Allgemein, Innenpolitik

In einem Pilotprojekt wird in Nordrhein-Westfalen demnächst ein sogenannter Gefahrenmelder getestet. Diese Smartphone-App können die Benutzer herunterladen und dann aufrufen, wenn sie sich in Situationen befinden, die sie als angstauslösend einstufen. Mit einem Tipp auf einen Button werden Ort und Zeit anonym erfasst. Die CDU-Fraktion im Stadtrat von Willich fordert, dass die Stadt als Pilotkommune an dem Projekt teilnimmt.

In einem Brief an Bürgermeister Josef Heyes und die zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger bittet der Fraktionsvorsitzende Johannes Bäumges, die Teilnahme zu prüfen.

„Der Gefahrendetektor sammelt Orte und Situationen, an denen sich Menschen unwohl fühlen. Bei einer guten Beteiligung der Bürger deckt die App auf, wo und zu welchen Zeiten es in den Städten Angsträume gibt. Diese Daten können die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst nutzen, um zukünftig gezielt Präsenz zu zeigen“, sagt Stephan Adams, Sachkundiger Bürger im zuständigen Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen.
Die Gefahrenmelder-App entwickelte ein ehemaliger Bundespolizist gemeinsam mit Studenten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wie der Städte- und Gemeindebund informiert. Zur Erprobung der Anwendung werden derzeit Pilotkommunen gesucht. „Willich ist eine sichere Stadt. Wir möchten, dass das so bleibt und sich die Bürger auch sicher fühlen“, sagt Bäumges. Deswegen sei es wichtig zu wissen, wo nachgebessert werden kann. „Gerade im Herbst und Winter wirken dunkle Straßenabschnitte bedrohlich. Da kann es manchmal reichen, die Beleuchtung zu verbessern, damit unsere Bürgerinnen und Bürger keine Angst haben. Diese Informationen können wir durch den Gefahrenmelder sammeln.“
Die CDU-Fraktion hat bereits gefordert, dass der Kommunale Ordnungsdienst ausgeweitet wird, um die Präsenz von Sicherheitskräften zu stärken. Die Streifen der Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen dabei nicht nur auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden, sondern sie sollen vor allem zeitlich den Wegfall der zukünftig nicht mehr besetzten Polizeiwache an der Grabenstraße kompensieren. In der Wache werden künftig ab 22 Uhr und am Wochenende keine Beamten mehr vor Ort sein. „Der Kommunale Ordnungsdienst und schon gar keine Smartphone-App können Polizeibeamte vor Ort ersetzen. Aber wir können selbst etwas dafür tun, dass Willich sicher bleibt“, sagt Dieter Lambertz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und langjähriger Gewerkschafts- und Personalratsvorsitzender der Polizei im Kreis Viersen. Er kritisiert in dem Zusammenhang, dass die Landesregierung die Polizei im Kreis Viersen perspektivisch mit weniger Personal ausstattet.

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