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Erneuerbare Energien: So gewinnen Bürger und Kommunen

Allgemein, Energie, Energiewende, Umwelt

Bisher fehlten geeignete Instrumente, um beim Bau von Anlagen verschiedene Umsetzungsvarianten in Bezug auf ihren Beitrag zum Gemeinwohl vergleichen zu können. Das soll sich nun ändern mit dem „Wohlstandsradar“, den das inter 3 Institut für Ressourcenmanagement im Projekt „W³–Regionale Energieflächenpolitik“ entwickelt hat.

Gesamtziel des Projekts war es, Kommunen dabei zu unterstützen, die Energiewende bürgernah voranzutreiben und die Ansiedlung von EE-Anlagen transparenter verhandeln und gemeinwohlorientiert steuern zu können.

Mit dem Wohlstandsradar können Gemeinden mögliche Wohlstandseffekte verschiedener Investoren- und Betreibermodelle bei EE-Projekten vergleichen und so die Energiewende bürgernah und mit Mehrwert für die Region vorantreiben. Das jetzt veröffentlichte Online-Tutorial zeigt Schritt für Schritt, wie das Wohlstandsradar angewendet wird.

Das interaktive Tutorial wurde von inter 3 im Rahmen des Wissenstransfers der Projektergebnisse erarbeitet und mit dem E-Learning-Dienstleister lern.link umgesetzt. Es führt am Beispiel einer geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage in der fiktiven Gemeinde Mittelfels in rund 15 Minuten durch die praktische Anwendung des Wohlstandsradars. Ergänzt wird die Lernumgebung durch ein Workbook und ein Quiz. Interessierte Nutzer können zu jedem Schritt die benötigten Arbeitsunterlagen herunterladen.
Die didaktische Aufbereitung unterstützt Anwender darin, das nötige Methoden- und Prozesswissen Schritt für Schritt kennen und nutzen zu lernen. Damit wird das Bewertungsverfahren auch für Gemeinden einsetzbar, die keine zusätzlichen Beratungsleistungen einkaufen können.

Im W³-Projekt wurden vier Instrumente für eine regionale Energieflächenpolitik entwickelt und erprobt, mit deren Hilfe Kommunen die Energiewende vor Ort umwelt- und gesellschaftsverträglich gestalten können:

  1. Das Energieflächenrating hilft geeignete Flächen für EE-Projekte zu identifizieren.
  2. Die GIS-gestützte Energieinformation setzt das Rating in einem automatisierten Berechnungsmodell um.
  3. Das Wohlstandsradar zeigt die je nach Art der Umsetzung möglichen Wohlstandseffekte von EE-Projekten für die Region auf.
  4. Mit dem Akzeptanz-Radar können Kommunen frühzeitig Einwände erkennen und so Konflikte vermeiden.

 

Zum Team des W³-Projektes gehörten unter der Leitung des inter 3 Instituts die Landkreise Tirschenreuth und Wittenberg sowie die Stadt Uebigau-Wahrenbrück als Praxispartner und die TU Berlin, BTU Cottbus-Senftenberg sowie Hochschule Anhalt als Forschungspartner. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ gefördert.

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