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Kein Kind zurücklassen

Allgemein, Bildung, Kinderbetreuung, Soziales

Hoher Besuch in Hamm: Als Schirmherrin des Projektes „Kein Kind zurücklassen“ besuchte Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann-Stiftung, Jugendliche und junge Erwachsene, die mit dem Projekt „Zukunftsfabrik Hamm“ auf die Herausforderungen der Arbeitswelt vorbereitet werden.

„In allen Städten und Gemeinden des Landes ist mittlerweile angekommen, dass Prävention ein unerlässliches Mittel ist, um die vorhandenen Probleme dauerhaft in den Griff zu bekommen. Alle bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass der Erfolg der Gegenmaßnahmen am größten ist, wenn die Korrekturen im Bildungsweg des Kindes so früh wie möglich einsetzen“, betonte Dr. Brigitte Mohn im Anschluss an ihren Rundgang.

Besonders beeindruckt zeigte sich die Schirmherrin vom messbaren Erfolg der „Zukunftsfabrik Hamm“, die in Verantwortung des Kommunalen Jobcenters Hamm liegt und gemeinsam mit einer Vielzahl von weiteren Partnern durchgeführt wird: Von insgesamt 521 jungen Erwachsenen wurde durch das Projekt bei 313 Teilnehmern ein berufliches Weiterkommen sichergestellt. 188 Teilnehmer konnten in Arbeit vermittelt werden. Der stv. Bundesvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU und CSU Deutschlands (KPV), Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, stellte in diesem Zusammenhang fest, dass der Ansatz von „Kein Kind zurücklassen“ seine volle Zustimmung finde: „Wir wollen in Zukunft nur noch in Projekte und Maßnahmen investieren, die nachweislich von Erfolg gekrönt sind. Die Erkenntnisse der wissenschaftliche Begleitung bringen uns in die Situation, dass wir unsere Mittel umsteuern können, wenn sich andere Wege als besser erweisen.“ Gleichzeitig betonte der Oberbürgermeister, dass Umverteilen nicht mit Sparen gleichzusetzen sei: „Wir werden ganz bestimmt keinen Cent weniger ausgeben als in der Vergangenheit, um Kinder und Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen.

Die Bertelsmann-Stiftung begleitet „Kein Kind zurücklassen“ als Projekt der NRW-Landesregierung wissenschaftlich, um aus den Erkenntnissen der 18 Modelkommunen Handlungsempfehlungen für alle Städte abzuleiten. „Prävention wirkt nur, wenn sie kommunale Chefsache ist und eine wirkungsorientierte Steuerung darstellt: Hier ist Hamm unter den 18 Modellkommunen vorbildlich“, sagte Karl Janssen als Kommunalexperte der Bertelsmann-Stiftung. In Hamm wird das Projekt zusätzlich durch Professor Dr. Michael Nagy von der SRH begleitet, der bei einer ersten Zwischenbilanz zur Hälfte des Projektzeitraums von bemerkenswerten Erfolgen berichten konnte: Unter anderem war die Quote der Kinder mit Sprachförderbedarf um fünf Prozent gesunken. „Ich habe die Hoffnung, dass dieses Projekt nicht auf Nordrhein-Westfalen begrenzt bleibt, sondern dass es Stück für Stück in ganz Deutschland umgesetzt wird. Schließlich sind die Probleme und Herausforderungen in den allermeisten Städten dieselben.“ Ein ganz junger Baustein des Projektes sei die Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Aus diesem Grund machte Dr. Brigitte Mohn zum Abschluss ihres Hamm-Besuchs noch einen Zwischenstopp in der Flüchtlingsunterkunft am „Unterem Heideweg“: „Auf diese neue Herausforderung müssen wir uns einstellen: Insbesondere Kindergärten und Schulen sind in Zukunft massiv gefordert. Ich bin mir aber sicher, dass wir auch hier die passenden Konzepte finden werden: Vor allem, wenn die jeweiligen Städte gemeinsam nach Lösungen suchen und voneinander lernen.“

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