Mehr als 13.000 Elektrofahrzeuge fahren bereits auf Deutschlands Straßen. Auch wenn das Ziel von einer Million Fahrzeuge bis zum Jahr 2020 noch fern scheint, werden es stetig mehr. Die Zahl der Neuzulassungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppelt. Nun soll ein neues Elektromobilitätsgesetz die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Elektroautos verbessern.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte zu dem neuen Gesetz, es gehe zunächst um Vorgaben für Beschilderungen und eine zusätzliche Kennzeichnung an den Fahrzeugen. In einem zweiten und dritten Teil des Gesetzes sollen Fragen wie die Ladestationen-Infrastruktur und ein Programm mit zinsgünstigen Krediten geregelt werden. Dobrindt plädiert auch für eine entsprechende Beschaffungsinitiative von Bund, Ländern und Kommunen. Das lasse das Angebot an Fahrzeugen wachsen. Ein echter Markt entstehe erst dann, wenn es auch einen Gebrauchtwagenmarkt gebe, so der Minister. Elektroautos sollen mit Privilegien ausgestattet werden, rein finanzielle Anreize für den Kauf wird es aber wohl nicht geben.
Die Bundesregierung fördert seit 2012 vier „Schaufenster“ zur Elektromobilität mit bis zu 180 Millionen Euro. Dahinter verbergen sich Demonstrations- und Pilotprojekte in bestimmten Regionen. Hinzu kommt die Forschungsförderung: Gemeinsam mit der Industrie fließen knapp zwei Milliarden Euro in Forschung.
Zu den Schaufenstern gehört auch das „Internationale Schaufenster Elektromobilität“ (Berlin/Brandenburg). Es zog gestern auf der Hauptstadtkonferenz Elektromobilität 2014eine erste Bilanz: 1.300 Elektrofahrzeuge sind in Berlin und Brandenburg im Einsatz, davon 450 in Car-Sharing-Projekten. Derzeit verfügt die Stadt über 400 öffentliche Ladepunkte. Es sollen über 1.600 werden. Geplant ist auch ein Projekt zur Elektrifizierung des Güterverkehrs.
Während der Hauptstadtkonferenz wurde die „InitiativE Berlin-Brandenburg“ vorgestellt. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Ziel ist es, rund 500 gewerbliche Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Die Förderung umfasst 45 Prozent der Mehrkosten eines Elektrofahrzeuges im Vergleich zum herkömmlichen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Unternehmer oder Flottenbetreiber, Institutionen und öffentliche Einrichtungen aus Berlin und Brandenburg, die ihre Flotte elektrifizieren wollen, können sich daran beteiligen. Das Projekt startete am 1. Januar 2014 und soll bis 2016 laufen.