Eine vom Land Baden-Württemberg geförderte Studie zur strukturellen Bedeutung mittlerer Städte im ländlichen Raum wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
„Die abgrenzende Gegenüberstellung von Stadt und Land ist gerade bei uns in Baden-Württemberg schon lange hinfällig. Landleben und Urbanität gehen zusammen, wenn sie sich wie bei uns gleichermaßen harmonisch weiterentwickeln. Dies zeigen insbesondere die fünfzig leistungsstarken ländlichen Mittelstädte, die wir in einer Studie zu deren strukturellen Bedeutung näher untersucht haben“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, bei der Vorstellung der Studie.
Im Rahmen der Studie wurden die Strukturdaten von insgesamt fünfzig mittleren Städten im ländlichen Raum untersucht, die im Landesentwicklungsplan als Mittelzentrum ausgewiesen sind und die eine Größe von 100.000 Einwohnern nicht überschreiten. Es wurde herausgearbeitet, dass diese Städte für ihr Umland wichtige Versorgungsfunktionen übernehmen, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeit und Verkehr. Jedoch wurde auch deutlich, dass Städte dieser Größenordnung nicht die gesamte Palette an wünschenswerter Infrastruktur anbieten können. Die Studie schlägt daher vor, noch stärker regional zu denken und sich über funktionale Arbeitsteilungen zwischen größeren und kleineren Kommunen der Umgebung abzustimmen. Davon könne die gesamte Region profitieren.
Zusätzlich zum Datenteil werden in der Studie die Städte Crailsheim, Eppingen, Künzelsau, Lahr/Schwarzwald, Leutkirch im Allgäu und Waldshut-Tiengen in vertiefenden Fallstudien dargestellt.
Minister Peter Hauk lud alle Kommunen und kommunalpolitisch Interessierten dazu ein, sich an der weiteren Diskussion über die Studienergebnisse zu beteiligen. Drei weitere Online-Veranstaltungen zur Studie folgen im Jahr 2022. Anmeldungen sind über die Webseite der Akademie Ländlicher Raum möglich. Die Studie wurde vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung Dortmund erstellt und vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz finanziell gefördert. Hier finden Sie die Studie.