Viele Städte und Gemeinden betreiben Hallenbäder in veralteten Gebäuden und mit ineffizienter Technik. Dies belastet die Betriebskosten zusätzlich und vielerorts stehen die Schwimmstätten auf dem Prüfstand. In Bamberg ist man neue Wege gegangen und hat ein Freizeitbad als Passivhaus gebaut.
Als die Entscheidung in Bamberg für ein neues Hallenbad fiel, gab es noch keine Erfahrungen mit dem Bau und Betrieb von Passivhaus-Hallenbädern. Daher beschloss der Bauherr, die Stadtwerke Bamberg, eine energetische Beratung mit Energiebilanz für den geplanten Neubau zu beauftragen. Nach der Eröffnung des Bades schloss sich ein mehrjähriges wissenschaftliches Monitoring durch das Passivhaus Institut an. Die Ergebnisse bestätigen das Bad- und Energiekonzept und offenbaren in Detailfragen Optimierungspotenzial.
Das Freizeitbad verfügt als Passivhaus über eine besonders hochwertige und dichte Gebäudehülle. Dank der Fenstersysteme kann die Raumluftfeuchte bis auf 64 % ansteigen, ohne dass es zur Kondensatbildung kommt. Die Becken reichen in den gedämmten Kellerbereich und die Wärmeversorgung erfolgt über ein Holzvergaser-BHKW sowie drei Gasbrennwertkessel. Für das Lüftungskonzept wurde in der Regelung eine Zonierung der Innenräume vorgenommen. Die bedarfsgerechten Luftwechselraten in den einzelnen Zonen garantieren elf Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung. Im Zuge des Monitorings konnte der Stromverbrauch der Lüftungsanlage durch Optimierungen um 60 % reduziert werden. Das Bamberger Bad verbraucht etwa 50 % weniger Wärmeenergie und 20 % weniger Strom als vergleichbare Bäder.