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Smart City wird in Lemgo Realität

Allgemein, Forschung, Strukturpolitik

Wir leben in einer zunehmend vernetzten Welt. Das betrifft alle Lebensbereiche. Wie kann das Internet der Dinge (IoT) das Leben für die Menschen in der Stadt erleichtern? Weltweit beschäftigen sich Smart City-Projekte mit dieser Frage. Allerdings sind diese sehr stark auf die Herausforderungen von Megastädten und Metropolen vor dem Hintergrund der Urbanisierung ausgerichtet. Doch auch kleine und mittelgroße Städte können von intelligenten, digitalen Lösungen profitieren!

Daher betreibt das Fraunhofer IOSB-INA seit Mai 2018 das IoT-Reallabor Lemgo DIGITAL als offene Innovationsplattform für die digitale Transformation von Klein- und Mittelstädten. Unterstützt werden die Fraunhofer-Wissenschaftler dabei durch die Technische Hochschule OWL und weiteren Partnern sowie durch das Land NRW. Die Infrastruktur wird von Unternehmen, IoT-Startups, Kommunen und Forschungseinrichtungen genutzt, um gemeinsam mit Bürgern als „Alltagsexperten“ innovative Produkte und datenbasierte Dienste in den Handlungsfeldern Mobilität, Einzelhandel, Innovation und Umwelt umzusetzen. Die Alte Hansestadt Lemgo steht dabei modellhaft für die über 180 Mittelstädte in NRW, in denen die Hälfte aller Menschen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes leben. Daher können viele vergleichbare Kommunen in NRW und ganz Deutschland von Lemgo DIGITAL bei der Entwicklung ihrer Digitalen Agenda, der Umsetzung und Begleitung ihrer Digitalisierungsprojekte profitieren.

Nun wurde ein weiterer Meilenstein des Fraunhofer-Reallabors „Lemgo Digital“ erreicht: Am 23. Mai übergaben die Lemgoer Forscher die erste Version des „City-Cockpits“ an Lemgos Bürgermeister, Dr. Reiner Austermann. Dabei handelt es sich um eine Urbane Datenplattform, die ein digitales Abbild der Stadt in Echtzeit erstellt.

„Daten sind das neue Gold“, so die oft zitierte Losung im Zuge der Digitalisierug von Unternehmen und Städten. Und im Fall von Städten sind Daten eine wichtige Grundlage für funktionierende Smart-City Konzepte. Denn eines ist klar: Die digitale Transformation lebt von Daten und von Menschen, die ihnen Bedeutung geben bzw. sie interpretieren können. Vor diesem Hintergrund haben F Forscher vom Fraunhofer IOSB-INA und vom Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) der Technischen Hochschule OWL den im Rahmen des Reallabors Lemgo Digital erhobenen Daten nun ein Gesicht gegeben. Das neue Dashboard führt unterschiedliche städtische Datenströme zusammen und bildet diese in Echtzeit ab. Es erlaubt Nutzern, in Teilbereichen des Alltagslebens mitzuverfolgen, wie die Stadt funktioniert und welchen „Pulsschlag“ sie aktuell hat.

Dazu gehören in der vorliegenden Version Informationen zum Stadtbus, zum Personenaufkommen und der Parkraumbelegung in der historischen Innenstadt, die alle in Echtzeit und grafisch aufbereitet dargestellt werden. Alle Interessierten erhalten ebenfalls Zugriff auf das Dashboard. Mit dem Cockpit wurde die  Grundlage für weitere künftige Mehrwerte geschaffen: So sollen zum einen weitere Funktionen integriert werden, wie beispielsweise die aktuelle Verkehrslage. Zum anderen soll die zeitliche Entwicklung bestimmter Situationen in der Stadt innerhalb der nächsten Minuten oder Stunden durch den Einsatz von Verfahren der maschinellen Intelligenz prognostizierbar werden.

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