Volkshochschulen, deren Träger meist Gebietskörperschaften wie Landkreise und Gemeinden sind, erfreuen sich nach wie vor – bedingt durch ein oftmals breit gefächertes Kursangebot – einer großen Beliebtheit. Gerade in ländlichen Gegenden gibt es vielerorts noch in jeder Kommune eigenständige Einrichtungen, was mitunter zu Problemen führt. Eine gemeindeübergreifende Zusammenlegung von Volkshochschulen könnte ein neuer Ansatz sein.
Volkshochschulen existieren seit dem 19. Jahrhundert – anfänglich noch in „Arbeiter- und Handwerker-Bildungsvereinen“ organisiert, haben sie sich über die Jahrhunderte zu einem wichtigen gesellschaftlichen Pfeiler der Erwachsenenbildung und des sozialen Austauschs entwickelt. Das Erlernen von Sprachen, die Politische Bildung, Handwerkliches oder Sport – meistens ist für jeden etwas dabei.
In dieser Tradition stand oftmals auch der Ansatz, in jeder Kommune oder in jedem Landkreis eine eigene Einrichtung zu betreiben. Doch gerade in ländlichen Räumen ist dies nicht unproblematisch, da somit oft kapazitiv aufgeteilt, nicht jedoch gebündelt wird. Beispielsweise könnte es mitunter vorkommen, dass in mehreren, angrenzenden kommunalen Einrichtungen die Mindestteilnehmerzahl für das gleiche Kursangebot nicht erreicht wird, in der Gänze jedoch ausgereicht hätte.
In vier bayerischen Gemeinden im Landkreis Freising wurde nun der Entschluss gefasst, die jeweiligen Einrichtungen administrativ und inhaltlich unter ein Dach zu bringen. Davon erhoffe man sich positive Auswirkungen auf die Kunden in Sachen programmlicher Vielfalt und dem Erreichen von Mindestteilnehmerzahlen, so die Leiterin der Echinger Volkshochschule.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern wurde dieser Weg schon ausgiebig diskutiert, hier ging es um die Standorte in Rostock und Bad Doberan. Umgesetzt wurde der Ansatz jedoch nicht, da ein eventueller Mehrwert in Form von einer einfacheren Handhabung des Personalbestandes, der besseren Kompensation von Ausfällen und synergischen Effekten in der Verwaltung in einem Missverhältnis zu dem Aufwand einer kompletten Umstrukturierung stünden, so die damalige Sprecherin der Rostocker Volkshochschule.