Die Hessische Landesregierung stellt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung, um die kommunale Cybersicherheit landesweit zu stärken. Das hat Innenminister Peter Beuth auf dem ersten Cybersicherheitskongress des Hessischen Innenministeriums bekanntgegeben. „Ab sofort stehen den Städten und Gemeinden unsere Experten des ‚Kommunalen Dienstleistungszentrum Cybersicherheit Hessen‘ (KDLZ CS) zur Verfügung. Sie stellen den Kommunen ein ganzes Portfolio an Beratungsleistungen, Analyseinstrumenten, Schulungen und Softwarelösungen kostenlos zu Verfügung“, sagte der Innenminister.
Für das KDLZ CS steht mit dem IT-Dienstleister „ekom21“ ein kompetenter Ansprechpartner mit einer mehr als 45-jährigen Erfahrung in der kommunalen Informationsverarbeitung zur Verfügung. Die Initiative des Innenministeriums wird außerdem von den Kommunalen Spitzenverbänden unterstützt.
Bürger, Unternehmen oder auch die Landesverwaltung sind in einem hohen Maße von funktionierender und vertrauenswürdiger Informationstechnik, insbesondere im Internet, abhängig. „Angriffe auf IT-Systeme sind zu leicht möglich, werden zu spät erkannt und sogar noch später eingedämmt. Ob auf Landes- oder Kommunalebene: Daten die dem Staat zur Verfügung gestellt werden, müssen immer einen besonderen Schutz genießen. Unser neues Kompetenzzentrum ist bundesweit einzigartig und soll einen nachhaltigen Beitrag für mehr Cybersicherheit in Hessen leisten“, betonte Peter Beuth.
Außerdem überreichte der Innenminister einen Förderbescheid in Höhe von 250.000 Euro an die Landkreise Marburg-Biedenkopf und Gießen. Diese werden im Zuge der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) künftig enger zusammenarbeiten. Die beteiligten Landkreise planen – zusammen mit je zehn (Gießen) bzw. 14 (Marburg-Biedenkopf) kreisangehörigen Kommunen – die Einstellung eines IT-Sicherheitsbeauftragten für einen Projektzeitraum von fünf Jahren. Dieser wird den Aufbau eines Informationssicherheitssystems verantworten, das von Sicherheits- und Notfallkonzepten bis hin zur Vorbereitung und Kontrolle effektiver Maßnahmen zur Steigerung der IT-Sicherheit reichen wird. „Es handelt sich hier um ein Pionierprojekt, das die hohe Bereitschaft der Städte und Gemeinden verdeutlicht, mit guten Ideen die Cybersicherheit vor Ort aktiv zu stärken. Solch vorbildliche Initiativen fördert das Land Hessen ganz bewusst“, erklärte der Minister. Nach rund zwölfjähriger Erfahrung und einer stetigen Weiterentwicklung des IKZ-Programms wurden bereits 166 Bewilligungen in einer Gesamthöhe von 11,3 Millionen Euro ausgesprochen. Über 400 Kreise, Städte und Gemeinden haben sich mittlerweile im Rahmen dieser Kooperationsmöglichkeiten beteiligt.
Das Kommunale Dienstleistungszentrum ist ein weiterer Baustein in der umfassenden Agenda „Cybersicherheit@Hessen“. „Wir verfolgen beim Thema Schutz in der virtuellen Welt einen ganzheitlichen Ansatz und wollen Datendieben auf allen Ebenen das Leben so schwer wie möglich machen“, unterstrich der Innenminister. So seien in den vergangenen zwei Jahren die Landesbeschäftigten bei insgesamt fünf Veranstaltungen für den achtsamen Umgang mit Informationstechnik sensibilisiert worden. Ein nicht mehr wegzudenkendes Warn- und Alarmierungsinstrument sei zudem das „Computer Emergency Response Team“ (CERT) des Landes Hessen. Es unterstützt die Landesverwaltung, Kommunen und kleine und mittlere Unternehmen bei der Lösung von konkreten IT-Sicherheitsvorfällen als Koordinator u.a. mit der Bekanntgabe von Warnungen und Lösungsansätzen.