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Bessere Sprachbildung für Berliner Schüler

Allgemein, Bildung, Soziales

Die Berliner Humboldt-Universität sowie die Freie und die Technische Universität haben das gemeinsame Projekt „Sprachen – Bilden – Chancen: Innovationen für das Berliner Lehramt“ gestartet. Ziel ist es, die Bereiche Sprachbildung, Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) in der Lehrerbildung zu stärken sowie Lehrkräfte besser auf die sprachliche Vielfalt im Klassenzimmer vorzubereiten. Das Projekt wird mit 1,25 Millionen Euro vom Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln gefördert und von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft unterstützt.

In den Lehrveranstaltungen zu „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ-Module) lernen Lehramtsstudierende aller Fächer, wie sie sprachlich schwächere Schüler im Unterricht unterstützen können. Im Rahmen des Projekts „Sprachen – Bilden – Chancen“ werden diese DaZ-Module erstmals ausgewertet und weiterentwickelt. Ziel ist, die Lehr- und Lernmaterialien zu verbessern sowie ein Konzept für eine durchgängige Bildung der Lehrkräfte zu erstellen: Zukünftig sollen in allen drei Phasen der Lehrkräftebildung – Studium, Referendariat und Weiterbildung – praxisorientierte Kenntnisse zur Sprachbildung vermittelt werden.
Mehr als 30 Prozent der Schüler in der Hauptstadt lernen Deutsch als zweite Sprache; in ihrer Familie sprechen sie teilweise ausschließlich die Herkunftssprache ihrer Eltern. Für sie, aber auch für Schüler, die mit Deutsch als Muttersprache aufwachsen, können die sprachlichen Anforderungen in der Schule eine Hürde sein. Wie sie diese Schüler bestmöglich unterstützen können, lernen Berliner Lehrer während ihres Studiums in den DaZ-Modulen. In verschiedenen Lehrveranstaltungen werden sie für die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen der Schüler sensibilisiert; sie erfahren, Schüler aller Altersgruppen sich Sprachen aneignen und mit welchen Methoden sie sprachlich schwächere Schülerinnen und Schüler unterstützen können.
Ein unabhängiger Gutachterkreis entschied über die finanzielle Förderung von „Sprachen – Bilden – Chancen“: „Für das Berliner Projekt sprachen drei Argumente: Die Verzahnung von Studium, Referendariat und Fortbildung, die Integration von DaZ-Inhalten in allen Fächern, nicht nur für Studierende des Faches Deutsch und die Tatsache, dass die DaZ-Module umfassend evaluiert werden“, erläuterte Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln.
Die Berliner Universitäten haben die DaZ-Module bereits 2007 verpflichtend eingeführt und können damit im Vergleich zu vielen anderen Hochschulen auf langjährige Erfahrungen in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden aller Fächer im Bereich Sprachbildung, Sprachförderung und DaZ zurückgreifen: So waren im Wintersemester 2012/13 etwa 8.580 Studierende in Berlin in Lehramtsstudiengängen eingeschrieben. Im Jahr 2013 haben 1.566 von ihnen die Abschlussprüfung mit Lehramtsoption bestanden.

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