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Nachhaltigkeit braucht Management

Bildung

Demographischer Wandel, Klima- und Umweltschutz, ökonomischer Strukturwandel, Erhalt der Lebensqualität und knappe Kassen. Die Probleme der Kommunen sind vielschichtig. Langfristig lassen sich diese nur im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung bewältigen. Der neue berufsbegleitende Studiengang „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ vermittelt die nötigen Kompetenzen

Weitreichende soziale und ökologische Veränderungen fordern Organisationen wie Kommunen, Verwaltungen und Verbände ebenso wie Unternehmen heraus, sich neu zu positionieren. Kommunen stehen vor Herausforderungen wie demographischer Wandel, Klima- und Umweltschutz, ökonomischer Strukturwandel, Erhalt der Lebensqualität und knappe Kassen. Langfristig lassen sich diese nur im Einklang mit einer nachhaltigen Entwicklung bewältigen. Zwar haben sich mit der Lokalen Agenda 21 schon etliche Kommunen sich auf den Weg gemacht, aber dieser Wandel ist kein Selbstläufer. Es braucht die richtigen Strukturen und fachlich kompetente Persönlichkeiten.

 

Die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH) hat sich dieses wachsenden Qualifizierungsbedarfs angenommen. Ab dem Wintersemester 2013/14 bietet sie den Masterstudiengang „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement – Management von Nachhaltigkeitstransformationen in der Flächen- und Ressourcennutzung“ (M.A.) an. Der interdisziplinäre Studiengang vermittelt Schlüsselkompetenzen für die Planung und Steuerung eines Organisationswandels in Richtung Nachhaltigkeit.

Dem Konzept liegt ein breites Verständnis von Management zugrunde und umschließt betriebliche Abläufe ebenso wie das Management von Kommunen, Wertschöpfungsketten oder Regionen. Das Studium ist problemlösungs- und anwendungsorientiert konzipiert und stellt die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien in den Mittelpunkt. Als besondere Stärke bringt die Hochschule einen engen Praxisbezug ein. Ein engagierter Praxisbeirat hat die Konzeption des Studiengangs eineinhalb Jahre lang begleitet. Expertinnen und Experten aus der Praxis wirken in der Lehre mit. Dr. Daniel Henzgen, Leiter Key Account Management & Nachhaltigkeit beim kommunalen Energieversorger ENTEGA, Beiratsmitglied und Dozent im Studiengang, resümiert dazu: „Nachhaltigkeit braucht die Weite im Denken und die Kreativität in der Umsetzung.“

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Foto: FH Eberswalde

Dementsprechend wird strategisches Nachhaltigkeitsmanagement als Prozess mit drei aufeinander aufbauenden Komponenten vermittelt:

  •  Systemische und normative Orientierung: Das Studium befähigt die Studierenden, sich fachlich und ethisch zu orientieren und zu positionieren. Die Studierenden erhalten einen Überblick über Nachhaltigkeitskonzepte und -strategien und kartieren das aktuelle Wissen zu nachhaltiger Entwicklung. Die schließt ethische Fragen der Nachhaltigkeit und eine kritische Betrachtung von Wirtschafts- und Wertesystemen ein.
  • Strategieentwicklung: Vor diesem Hintergrund lernen sie, „robuste“ Nachhaltigkeitsstrategien für ihre Organisationen zu entwickeln. Langfristige Ziele z.B. für die Entwicklung von Kommunen müssen neu bestimmt, die zu erbringenden Leistungen definiert werden.
  • Operative Führungs- und Umsetzungsprozesse: Neue Strategien erfordern eine Veränderung von bestehenden Geschäftsmodellen und Handlungsroutinen, was vielfältige Widerstände hervorruft. Daher trainieren die Studierenden, wie sie diese Transformationsprozesse gestalten, Ideen kommunizieren, Partner/-innen einbinden und Konflikte konstruktiv wenden können.

 

Zielgruppen des Studiengangs sind Fach- und künftige Führungskräfte in Non-Profit-Organisationen und Unternehmen, insbesondere aus Handlungsfeldern und Branchen der Flächen- und Ressourcennutzung wie Land- und Forstwirtschaft, erneuerbare Energien und Ressourcenmanagement, Naturschutz oder Tourismus. Außerdem wendet er sich an Menschen, die sich neue Berufsfeder erschließen möchten, die nicht weiter wie bisher, sondern nachhaltig handeln möchten.

Der Studiengang wird berufsbegleitend in vier Semestern in Teilzeit (ca. 20 h/Woche) angeboten. Er ist als Blended Learning konzipiert: Fernstudium mit Studienmaterialien und E-Learning sowie drei Präsenzphasen pro Semester in Eberswalde.

Die Studierenden werden motiviert, Innovationsprozesse und strategische Entscheidungen in ihren Organisationen voranzutreiben. Das Studium schafft Innovationsräume mit hohem Transfer- und Anwendungsbezug und bringt Studierende aus unterschiedlichsten Organisationstypen zusammen. Anneke von Raggamby, Leiterin der Personalabteilung des Ecologic Institute, Beiratsmitglied und Dozentin, betont: „Mir ist wichtig, dass der Studiengang nicht nur Fachwissen vermittelt, sondern auch die Persönlichkeitsentwicklung fördert. Denn nachhaltige Entwicklung braucht Menschen, die glaubwürdig sind, begeistern und zugleich mit Widersprüchen umgehen können.“

 

Die Bewerbungsfrist läuft bis September 2013 (sie kann nach Rücksprache verlängert werden). Zugangsvoraussetzungen sind ein berufsqualifizierender Hochschulabschluss jeglicher Fachrichtung mit 240 ECTS-Leistungspunkten und eine mindestens einjährige einschlägige Berufspraxis. Die Studiengebühren liegen bei 2.750 € pro Semester, insgesamt 11.000 € für den Studiengang. Module sind für Gasthörer/-innen auch einzeln buchbar (1.300 €).

Kontakt:

www.hnee.de/snm

Dr. Benjamin Nölting, Studiengangleiter Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement (M.A.)

E-mail: benjamin.noelting@hnee.de

 

 

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