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Energietechnologie ist der Schlüssel zum Erfolg

Energie, Energiewende

Die wesentlichen Herausforderungen bei der Energiewende sind der Ausbau der Energieerzeugung, die Energieeinsparung und die effiziente Energieverteilung. Hessen setzt dabei auf die Entwicklung und Forschung im Bereich der Energietechnologie.

Lucia-Puttrich-MdL

Ein Beitrag von Lucia Puttrich MdL,  Hessische Ministerin für Umwelt,
Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

 

Eine bezahlbare, versorgungssichere, umweltschonende und gesellschaftlich akzeptierte Energieversorgung möglichst zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2050 – das haben wir uns in Hessen zum Ziel gesetzt. 2011 hat der von Ministerpräsident Volker Bouffier einberufene Energiegipfel dieses Ziel auf breiter gesellschaftlicher Basis festgelegt. Dazu ist ein Komplettumbau des Energiesystems notwendig. Was das bedeutet, ist klar: Um dieses Ziele zu erreichen, müssen wir neue Technologien anwenden, Energie effizient nutzen und einsparen, die Netzstruktur anpassen, Einspeisung und Verbrauch intelligent steuern sowie neue Speichermöglichkeiten erforschen.

Energiewende mit dem Fokus auf Entwicklung und Forschung

In Hessen haben wir die Entscheidung getroffen, nicht den Wettstreit um Ausbauquoten zu führen, sondern mit einem Zielkorridor Raum zu geben für eine technologieoffene und technologiefreundliche Umsetzung der Energiewende. Die wesentlichen Herausforderungen auf diesem Weg sind der Ausbau der Energieerzeugung, die Energieeinsparung und die effiziente Energieverteilung. Für alle diese Herausforderungen gilt: Der Schlüssel zum Erfolg der Energiewende ist die Entwicklung und Forschung im Bereich der Energietechnologie.

Der Entwicklung von Speichertechnologien kommt dabei eine besondere Rolle zu. Denn wenn es möglich ist, Energie günstig zu speichern und erneuerbar erzeugten Strom speicherbar zu machen, haben wir mit den erneuerbare Energien eine echte Alternative zu grundlastfähigen, konventionell erzeugten Strom. Der Einsatz von Wasserstoff ist interessant, wenn es um die Speicherung von Überschussstrom in größeren Mengen geht. Die Großbatteriespeicher können beispielsweise die Netzstabilität garantieren und kleinere Ausfälle überbrücken. Bei den kleinen dezentralen Hausspeichern besteht die Möglichkeit, den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom zu optimieren. Das Land unterstützt deshalb ganz gezielt diese Bereiche. Die Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie unterstützen wir mit mehr als 2,5 Millionen Euro. Mit 200.000 Euro fördern wir auf dem Hessischen Biogasforschungszentrum Eichhof die Methanisierung. Die Erzeugung von Wasserstoff und die Einspeisung ins Erdgasnetz bei einem kommunalen Energieversorger bezuschussen wir mit weiteren 600.000 Euro. Der Einsatz von Großbatteriespeichern wird zusätzlich mit 800.000 Euro gefördert.

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Bild:VRD_Fotolia

Unterstützung der Kommunen bei der Energiewende

Wir setzen in Hessen zudem auf die Themen der Energieeffizienz und der Energieeinsparung.  Ein detailliertes Umsetzungskonzept mit umfangreichen Maßnahmen in diesem Bereich wurde erstellt. Hierzu zählen Angebote für private Haushalte und Unternehmen sowie eine Vielzahl von Angeboten für die kommunale Ebene. Mit unserer Informations- und Akzeptanzinitiative haben wir ein Instrument, mit dem wir das Thema Energie, Energieeffizienz und Energieeinsparung in das öffentliche Bewusstsein rücken. Beispielsweise ist die hessische Energiesparaktion (HESA) eine etablierte und angesehene Informationsplattform für Unternehmen, Kommunen und Bürgerinnen und Bürger. Zudem unterstützen wir die kommunale Ebene bei der Vorbereitung und Planung kommunaler Projekte zur Energieeffizienz und zur Nutzung erneuerbarer Energien. Hierfür werden insbesondere Energie-Coachings, Sanierungsfahrpläne für kommunale Liegenschaften sowie Programme zur energetischen Gebäudemodernisierung von kommunalen Gebäuden und sozialer Infrastruktur gefördert. Auch sind regionale und örtliche Energie- und Klimaschutzkonzepte in Vorbereitung, die durch das Land unterstützt werden. Für das Förderprogramm zur energetischen Modernisierung kommunaler Nichtwohngebäude stehen 40 Millionen Euro zur Verfügung. Wir als Land Hessen gehen mit gutem Beispiel voran. 160 Millionen Euro fließen in die energetische Sanierung der Landesliegenschaften.

Ausbau der erneuerbaren Energien hat sich fast verdreifacht

Natürlich treiben wir auch den Ausbau der Erzeugungsleistung von erneuerbarem Strom in Hessen voran. Der Ausbau der erneuerbaren Energien läuft auf Hochtouren und hat sich nahezu verdreifacht. Heute haben wir einen Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch von 11 Prozent, 2001 waren es noch 3,1 Prozent. Ein wesentlicher Baustein ist hierbei die Ausweisung von Windvorrangflächen in der Größenordnung von zwei Prozent der hessischen Landesfläche. Durch strenge naturschutzfachliche und genehmigungsrechtliche Kriterien wird gewährleistet, dass die Auswirkungen auf die Umwelt und die Bürgerinnen und Bürger minimiert werden. Dabei ist entscheidend, dass wir aus Gründen der Akzeptanz außerhalb von Windvorrangflächen die Windenergienutzung ausschließen. Mit unserem Landesentwicklungsplan tragen wir dafür Sorge, dass die Windkraft nur an den besten Standorten in Hessen ausgebaut wird. Gleichzeitig achten wir darauf, dass in der Nähe von Windkraftstandorten Abnahmezentren vorhanden sind. Denn dies spart Netzkosten und trägt zur Netzstabilität bei.

Seit dem ersten Energiegipfel haben wir in Hessen schon viel erreicht und vieles angestoßen. Im ganzen Land wird über den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz gesprochen. Wir als Landesregierung setzten Akzente, wo wir dies können nach dem Motto: „Bei uns hat Energie Zukunft!“.

Fazit: Deutschland muss auch in Zukunft wettbewerbsfähig sein und der wirtschaftliche Motor Europas bleiben. Hessen steht als eines der wirtschaftsstärksten und energieintensivsten Bundesländer in der besonderen Verantwortung für eine stabile und bezahlbare Energieversorgung. In dieser Verantwortung bringen wir uns in die Diskussionen auf Bundesebene ein.