Kopo

Kraftakt mit oberster Priorität

Soziales

Dr. Kristina Schröder MdB, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, hat sich in der aktuellen KOPO zum Titelthema U3-Betreuung geäußert. Für sie hat der Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreuung oberste Priorität.

Als Bundesfamilienministerin setze ich mich dafür ein, dass jedes Kind faire Chancen auf eine gute Entwicklung hat. Denn nur wer einen guten Start ins Leben hat, kann später Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen. Der Grundstein für faire Teilhabechancen, für einen erfolgreichen Bildungs- und Lebensweg, wird in der Kindheit gelegt. Erster und wichtigster Bildungsort ist dabei die Familie. Wie Familienmitglieder miteinander umgehen, was Eltern ihren Kindern vorleben, welche Strukturen und Werte das Familienleben prägen – all das entscheidet in erheblichem Maße über Entwicklungsperspektiven von Kindern.

Über den „Bildungsort Familie“ hinaus brauchen Kinder oftmals zusätzliche Unterstützung, um erfolgreich ihren Weg gehen zu können. Frühkindliche Bildung ist gerade für Kinder aus sozial schwachen Familien die entscheidende Voraussetzung, um sich später aus eigener Kraft Aufstiegschancen zu erarbeiten. Deshalb hat der Ausbau der frühkindlichen Bildung und Betreuung für mich oberste Priorität!

Es ist nun fast genau fünf Jahre her, dass wir uns in Deutschland beim Ausbau der Kindertagesbetreuung mit dem sogenannten Kinderförderungsgesetz (KiföG) gemeinsam auf eine Zielmarke und auf einen Rechtsanspruch geeinigt haben. Wir, Bund, Länder und Kommunen, haben uns beim Krippengipfel 2007 auf eine bundesweite, bedarfsgerechte Betreuungsquote für das Jahr 2013 festgelegt. Es war und ist die Übereinkunft aller, dass flächendeckende Betreuungsangebote für die Gewährung von fairen Chancen und Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen von erheblicher Bedeutung sind.

Daneben erfüllt der Anspruch auf eine qualitativ hochwertige Betreuung von Kleinstkindern aber noch einen weiteren wichtigen Zweck: Ohne ein bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot gibt es keine Wahlfreiheit in den Familien. Der Kita-Ausbau fördert faire Chancen für Frauen und Männer durch die Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um Kindern sowie Eltern in Deutschland in diesem Sinne faire Chancen bieten zu können, muss ein breites, familiennahes Angebot an U3-Betreuung zur Verfügung stehen.

Vier Milliarden Euro fließen in den Ausbau

Die hohe Bedeutung der Förderung fairer Chancen für alle Kinder und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren für den Bund der Anlass, um hier im Rahmen von Länderangelegenheiten besondere Unterstützung zu leisten. Der Bund investiert deshalb gut vier Milliarden Euro in Investitionen und Betriebskosten des Ausbaus der Kinderbetreuung und beteiligt sich ab 2014 dauerhaft mit rund 770 Millionen Euro pro Jahr an den Kosten für den laufenden Betrieb. Das war und ist gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel ein gewaltiger Kraftakt.

Für die weitere Verbesserung der Qualität der Betreuungsplätze habe ich zudem die Offensive „Frühe Chancen“ ins Leben gerufen: Hier geht es darum, Kinder durch Sprachkompetenz zu stärken und Eltern für den Bildungsweg ihrer Kinder Unterstützung anzubieten.

Die gute Nachricht ist: Einen großen Teil des Weges zu einer kinder-, und familienfreundlichen Zukunft Deutschlands haben wir bereits geschafft. Die Kommunen haben mit der Hilfe des Bundes und mit der Unterstützung der Länder die Zahl der U3-Plätze innerhalb der letzten fünf Jahre bereits fast verdoppelt. Das ist ein großer Erfolg, der Anerkennung verdient! Zurücklehnen können wir uns aber noch lange nicht. Deshalb sehe ich mit Sorge, dass rund 250 Millionen Euro – circa zwölf Prozent – der Investitionsmittel des Bundes überhaupt noch nicht von den Ländern verplant wurden und deswegen nicht bewilligt werden konnten …

Dies ist nur ein Auszug des Arikels von Dr. Kristina Schröder MdB. Den kompletten Artikel finden Sie in der Aktuellen KOPO.