Amtsärzte verdienen im Durchschnitt bis zu 1.500 € weniger im Monat als ihre in einer Klinik angestellten Kollegen. Dass sich in den vergangenen Jahren in vielen kommunalen Gesundheitsbehörden die Neueinstellung von Amtsärzten zu einer erheblichen Problematik entwickelt hat, ist auch dieser Tatsache geschuldet.
So wird alleine in Thüringen seit Jahren versucht, 15 Stellen adäquat zu besetzen. In Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) des Landes Berlin und den Bezirken sind es 56, wobei noch erschwerend hinzukommt, dass viele bisherige Amtswalter mittlerweile pensioniert sind.
In Thüringen wurde deshalb vor zwei Jahren eine Handhabe für Kommunen geschaffen, mit der sie amtsärztliche Stellen attraktiver machen können. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um von der jeweiligen Kommune zu beantragende Gehaltszuschüsse von bis zu 7.000 € pro Kalenderjahr.
Bisher wurde diese Bezuschussung von ungefähr der Hälfte der 17 Landkreise und einer Mehrheit der 6 kreisfreien Städte in Anspruch genommen. Seit 2017 seien so sechs Ärzte für Neueinstellungen in den Gesundheitsämtern gewonnen worden.
Amtsärzte sind neben ihrer medizinischen auch in einer verstärkt administrativen Funktion tätig. Zu ihren Einsatzbereichen gehören unter anderem Begutachtungen, Schuluntersuchungen und das Durchführen von Obduktionen.