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So haben die Niedersachsen gewählt

Allgemein, Wahlen

Alle fünf Jahre werden in Niedersachsen die Ratsmitglieder in den Städten, Gemeinden und Samtgemeinden sowie die Kreistagsabgeordneten und die Regionsabgeordneten für die rund 2.200 kommunalen Vertretungen gewählt. Am 11. September war es wieder so weit. Wie die Landeswahlleitung mitteilte, schnitt die CDU bei den Wahlen in den Gemeinden der Landkreise mit 35,7 Prozent der Stimmen von allen Parteien am besten ab.

Sie kommt auf 5.577 Sitze, die SPD folgt mit 32,1 Prozent der Stimmen, das sind 4.659 Sitze, die Grünen kommen auf 9,1 Prozent, die FDP auf 4,1 Prozent, die LINKE auf 2,1 Prozent, ALFA Niedersachsen auf 0,1 und die AFD Niedersachsen auf 2,9 Prozent.

In Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover hat Rot-Grün erstmals seit 1989 seine Ratsmehrheit verloren. Die Grünen kamen am Sonntag auf 16,3 Prozent der Stimmen, das sind 5,1 Prozent weniger als 2011, die SPD auf 31,3, das ist ein Minus von 5,8 Prozent. Die CDU wurde zweitstärkste Kraft mit 24,4 Prozent. Die AfD kam aus dem Stand auf 8,6 Prozent der Stimmen. Auch in der Regionsversammlung Hannover und im Osnabrücker Stadtrat ist rot-grün nicht mehr in der Mehrheit.

In Niedersachsen wurden am 11. September in insgesamt 37 Kommunen auch Landräte, Samtgemeindebürgermeister, Bürgermeister und der Oberbürgermeister von Celle gewählt. In 14 Kommunen erzielte kein Kandidat die absolute Mehrheit, dort kommt es am 25. September zur Stichwahl zwischen den beiden aussichtsreichsten Kandidaten.

Bei der Oberbürgermeister-Wahl in Celle treten dann der amtierende Oberbürgermeister Dirk-Ulrich Mende von der SPD gegen Jörg Daniel Nigge von der CDU an, der im ersten Wahlgang mit 45,6 Prozent sehr knapp hinter Mende mit 46,1 Prozent der Stimmen lag. Im Landkreis Göttingen müssen sich die Wähler zwischen Bernhard Reuter (SPD) und Ludwig Theuvsen (CDU) entscheiden und im Landkreis Helmstedt treten Gerhard Radeck von der CDU und Hans Werner Schlichting von der SPD erneut gegeneinander an. Hier schnitt Radeck mit 43,3 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang am besten ab.

Auch in der Stadt Peine, der Gemeinde Essen/Oldenburg, den Samtgemeinden Holtriem und Bodenwerder-Polle und Sibbesse sowie in der Stadt Peine, Norden und den Gemeinden Lilienthal und Harsum treten Kandidaten der CDU mit guten Chancen auf einen Wahlsieg zur Stichwahl an.

Bereits im ersten Wahlgang setzten sich sieben von der CDU nominierte oder unterstützte Bürgermeisterkandidaten erfolgreich durch. Rüdiger Fricke war mit Unterstützung von CDU, SPD und WGD angetreten und erhielt von den Bürgerinnen und Bürgern der Samtgemeinde Velpke 76,2 Prozent der Stimmen. In der Samtgemeinde Land Hadeln machte Harald Zahrte auch mit Unterstützung der CDU das Rennen. Im Flecken Lamspringe setzte sich der CDU-Kandidat Andreas Humbert mit 74,1 Prozent der Stimmen gegen seine Mitbewerberin von der SPD, Katja Schoner, durch. Noch eindeutiger war das Ergebnis des CDU-Kandidaten Gerhard Kahrs, der in der Samtgemeine Selsingen allerdings ohne Gegenkandidaten 82,2 Prozent der Stimmen erhielt. Auch Andreas Busch in Lehrte, Brigitte Fuchs in Elsflelth und Carsten Niemann wurden mit Unterstützung der CDU im ersten Wahlgang zum Gemeindeoberhaupt gewählt.

Auch bei den Wahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten bleiben die Christdemokraten mit 34,4 Prozent der Stimmen vor der SPD stärkste Kraft in Niedersachsen. Die CDU kommt auf 794 Sitze (2011: 859 Sitze). Auch die SPD musste Verluste gegenüber 2011 hinnehmen und liegt mit 31,2 Prozent vor den Grünen (10,9 Prozent), der AfD (7,8 Prozent), der FDP (4,8 Prozent) und der Linken (3,3 Prozent). Sie ist mit 736 Sitzen  vertreten.

Die Kreise Emsland, Vechta und Cloppenburg sind nach wie vor CDU-Hochburgen mit fast 60 Prozent Zustimmung, dennoch hat die CDU im Kreis Cloppenburg gegenüber 2011 mit 6,8 Prozent weniger Stimmen nach Wilhelmshaven und Braunschweig die größten Einbußen zu verzeichnen. Der Abstand zur SPD macht aber immer noch 36,2 Prozentpunkte aus. Die AFD kommt bei den Kreiswahlen in Cloppenburg auf 3,3 Prozent der Wählerstimmen.

Anders sieht es in Wilhelmshaven aus: CDU, SPD, Grüne verlieren zusammen 22,8 Prozent, Gewinner sind vor allem die FDP und die AFD, die mit 11,2 Prozent der Stimmen ihr zweitbestes Ergebnis einfährt.

Die größte Zunahme verzeichnete die CDU in Osnabrück (Stadt) mit einem Plus von 2,4 Prozent gegenüber 2011, sie kommt jetzt auf 37,6 Prozent der Stimmen. Bei der SPD sind ebenfalls keine enormen Stimmzuwächse zu verzeichnen, in Braunschweig (Stadt) kann sie sich mit 3,5 Prozent mehr als 2011 jetzt über 33 Prozent der Stimmen freuen. Dagegen musste sie in Emden (Stadt) Stimmeinbußen von 20,7 Prozent hinnehmen. Dort legte die FDP und die LINKE zu, eigentlicher Gewinner ist hier die Wählergruppe „Gemeinsam für Emden“, die mit Themen wie einem neuen Parkplatzkonzept und dem Kampf um den Erhalt Emdens als Krankenhausstandort auf Anhieb auf 20,1 Prozent der Stimmen kam.
Alle Ergebnisse finden Sie auf auf der Homepage der Niedersächsischen Landeswahlleiterin

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