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Umzugsprämie für Senioren?

Allgemein, Wohnugsbau

Eine Prämie für Senioren, die zugunsten mehrköpfiger Familien ihre großen Wohnungen frei machen und eine kleinere beziehen – könnte das ein wichtiger Impuls für den Wohnungsmarkt sein oder handelt es sich schlicht um Altersdiskriminierung? Das Immobilienportal Immonet hat sich umgehört.

90 Quadratmeter für eine alleinstehende Rentnerin, 60 Quadratmeter für eine vierköpfige Familie – so sieht die Wohnraumverteilung nicht selten in Ballungsgebieten aus. Eine Situation, die IG Bau-Chef Robert Feiger zu dem Vorschlag veranlasste, Rentnern eine staatliche Prämie von 5.000 Euro auszuzahlen, wenn sie ihre großen Wohnungen für mehrköpfige Familien frei machen. Die Prämie könnte Umzugs- und Maklerkosten decken und so den entscheidenden Impuls für einen Umzug geben – und schließlich eine für beide Gruppen angemessene Verteilung des Wohnraumes einläuten.

Immonet hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut YouGov 1.005 Menschen online befragt, was sie von der Einführung einer solchen Prämie halten. Eine Mehrheit von 51 Prozent befindet den Vorschlag für gut, 36 Prozent lehnen ihn ab. Besonders hoch ist die Zustimmung der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 58 Prozent. Aber auch die befragten Senioren oder „Bald-Senioren“ in der Gruppe 55+ finden den Vorschlag interessant: 52 Prozent stufen die Prämie positiv ein und liegen damit sogar leicht über dem Durchschnitt. Skeptisch sind vielmehr die 35- bis 44- Jährigen, sie stimmen nur zu 44 Prozent zu, abgelehnt wird der Vorschlag in dieser Gruppe von 40 Prozent. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Elterngeneration dieser Befragten akut von dem Vorschlag betroffen wäre.

Auch die politische Gesinnung spiegelt sich in den Antworten wieder: So ist die Zustimmung unter den Wählern der Linken mit 66 Prozent besonders hoch. Unter den Anhängern der FDP hingegen hält nur jeder Dritte eine Prämie für erstrebenswert. SPD- und CDU-Wähler liegen mit 51 Prozent und 48 Prozent exakt bzw. nahe an der positiven Bewertung des Durchschnitts. Die Grünen-Wähler stehen dem Vorschlag mit 55 Prozent noch etwas aufgeschlossener gegenüber.

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