Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf kommunaler Ebene (Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich) wiesen am 31. Dezember 2012 die Gemeinden und Gemeindeverbände des Saarlands mit durchschnittlich 6 220 Euro auf, gefolgt von Hessen (5 173 Euro) und Nordrhein-Westfalen (4 426 Euro).
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, gab es die geringste durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung in den Kommunen Schleswig-Holsteins (2 175 Euro), Bayerns (2 293 Euro) und Sachsens (2 753 Euro). Die Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sind nicht berücksichtigt, da sie in den amtlichen Finanzstatistiken nicht der kommunalen, sondern der staatlichen Ebene zugeordnet werden. Insgesamt 30 Gemeinden hatten am 31. Dezember 2012 eine Verschuldung von mehr als 10 000 Euro je Einwohner. 1 083 Kommunen waren mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von unter 10 Euro nahezu schuldenfrei.
Methodische Hinweise
In die Berechnungen der integrierten kommunalen Schulden wurden erstmals neben den Schulden der kommunalen Kernhaushalte auch die Schulden der Extrahaushalte und sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind, einbezogen und anteilig entsprechend den Beteiligungsverhältnissen zugerechnet.
Darin unterscheiden sich die Ergebnisse von den Standardpublikationen der Finanzstatistiken des Statistischen Bundesamtes.
Der Prozess der Verlagerung von öffentlichen Aufgaben auf Einheiten außerhalb der Kernhaushalte wird mit der neuen Berechnungsmethodik statistisch erfasst, was eine vollständige Abbildung der Schulden aus Sicht der Kommunen gewährleistet. Dadurch sind aussagekräftige Vergleiche der Verschuldung (als Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich) auf Gemeindeebene möglich.
Weitere Ergebnisse und methodische Erläuterungen bietet die Veröffentlichung „Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände“ und der dazugehörige Tabellenband.