Der „Verein zum ökologischen Gewässerschutz Treptitz e.V.“ aus Nordsachsen ist mit seiner Kopplung einer dezentralen Abwasserentsorgung und Wärmeversorgung einer der Preisträger des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte 2014/15: Innovationen querfeldein“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“.
Das zugrundeliegende Konzept wurde am Institut für Wasserbau und Siedlungswasserwirtschaft (IWS) der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) entwickelt und macht den Anschluss an eine Kläranlage auch in dünner besiedelten Regionen kostengünstiger.
Das Konzept sieht effiziente Gruppenkläranlagen statt teurerer Einzelkläranlagen sowie zusätzlich den Anschluss an ein durch Biogas gespeistes Fernwärmenetz vor. Dadurch sinken die Kosten für den Anschluss an eine Kläranlage in Treptitz (140 Einwohner) von 6.000 auf 3.000 Euro pro Haushalt, und es können zusätzlich 130.000 Liter Heizöl jährlich eingespart werden. Hintergrund ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, welche den vollständigen Anschluss aller Haushalte an eine Kläranlage bis 2015 vorsieht. Im ländlichen Raum in Sachsen muss dies jedoch noch für ca. 80.000 Haushalte erfolgen.
„Durch unsere Lösung spart man nicht nur Geld und erreicht Umweltschutzziele. Die Tatsache, dass alle Einwohner mit an einem Strang gezogen haben, hat auch das Gemeinschaftsgefühl deutlich gestärkt“, erklärt Tilo Sahlbach, Vorsitzender des Vereins zum ökologischen Gewässerschutz Treptitz e.V. und Geschäftsführender Direktor am IWS der HTWK Leipzig. Momentan gibt es Anfragen aus weiteren Gemeinden, die das Modell ebenfalls umsetzen wollen.
Im Wettbewerb „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ wurden 100 Innovationen ausgezeichnet, die die Zukunftsperspektiven ländlicher Regionen stärken, nationalen und internationalen Vorbildcharakter haben und als Inspiration für andere dienen können.