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Allgemein, Bildung, Soziales

Drei Jahre nach Einführung der kostenlosen Lernförderung an allen allgemeinen Hamburger Schulen hat Schulsenator Ties Rabe eine positive Zwischenbilanz gezogen. In diesem Schuljahr bieten 327 staatliche allgemeine Schulen kostenlose Lernförderung an der Schule an. Im ersten Schulhalbjahr 2013/14 profitierten davon 23.103 Schüler, das sind rund 13 Prozent aller Schüler. Sie wurden in 6.884 Kursen insbesondere in den Kernfächern Mathematik (39 Prozent), Deutsch (35 Prozent) und Englisch (14 Prozent) zusätzlich unterrichtet.

Die Lernförderung findet in Kursen an den Schulen statt, die durchschnittlich von drei bis vier Schülern besucht werden. Im letzten Schulhalbjahr verzeichneten die Kurse 23.103 Teilnehmer. Kursleiter sind Lehrkräfte der Schule (35 Prozent), sozialpädagogische Fachkräfte (4 Prozent), Mitarbeiter von Nachhilfeeinrichtungen (11 Prozent) oder Honorarkräfte (50 Prozent) wie beispielsweise freiberuflich arbeitende Erzieher, Sozialpädagogen, Studenten, Referendariatsanwärter oder pensionierte Lehrkräfte.

Die Teilnahme an der Lernförderung ist für alle Schüler verpflichtend, die in einem Fach keine ausreichenden Leistungen erreicht haben. Darüber hinaus bieten 197 Schulen ihrer Schülerschaft die Möglichkeit, freiwillig und präventiv an Fördermaßnahmen teilzunehmen, auch wenn ihre Leistungen noch ausreichend sind und die Voraussetzungen für die Teilnahme formal noch nicht erfüllt sind.

Die Förderung zielt in erster Linie auf die fachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler  in den Unterrichtsfächern ab (88 Prozent). 12 Prozent der Kurse entfallen auf überfachliche Kompetenzen, beispielsweise auf Lernangebote in den Bereichen Hausaufgabenhilfe, Konzentration, Arbeits- und Selbstorganisation, Coaching, Lernmotivation, Methodentraining und Merkfähigkeitstraining.

Im letzten Schulhalbjahr konnten 10.937  Teilnehmer dank der zusätzlichen Lernförderung ihre Lernrückstände aufholen und ihre Leistungsrückstände ausgleichen. An den Gymnasien konnten im letzten Schuljahr 256 Schüler dank der Lernförderung eine drohende Abschulung nach Klasse 6 vermeiden und auf dem Gymnasium bleiben.

Hamburg ist das einzige Bundesland, das für alle  Schüler flächendeckend eine kostenlose Lernförderung anbietet. Rund 11 Millionen Euro wendet die Schulbehörde jährlich dafür auf, Schüler zu fördern, die die im Bildungsplan vorgegebenen Lernziele nicht erreicht haben. Das Angebot wurde bereits von der Vorgängerregierung eingeführt, damals aber nur mit rund 1,7 Millionen Euro finanziert.

Die Fördermittel kommen überwiegend aus dem Hamburger Haushalt, aber auch aus Bundesmitteln des Bildungs- und Teilhabepakets. Denn über ein Drittel der teilnehmenden Kinder sind im Sinne des Bildungs- und Teilhabepakets leistungsberechtigt und werden auf diesem Weg mit Mitteln der Bundesregierung gefördert.

 

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