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Weitere Schritte auf dem Weg zur Pflegereform

Soziales

Der Fachkräftemangel im Pflegebereich soll durch einen milliardenschweren Fonds sowie kostenloser Aus-und Weiterbildung abgewendet werden. Wenn es nach den Plänen des neuen Gesundheitsministers Hermann Gröhe geht, sollen bereits ab 2015 die Ausbildungszahlen in der Altenpflege um 30 Prozent erhöht werden. Desweiteren sollen tausende Pflegehelfer zu Fachkräften weiterqualifiziert werden.

Derzeit sind 2,4 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. In 15 Jahren sollen es schon 3,5 Millionen sein. Daher gilt die Altenpflege als einer der großen Zukunftsherausforderungen. Nachdem in der vergangenen Woche die Pflegekassen, der Deutsche Pflegerat und Kommunen beim Deutschen Pflegetag ihre Forderungen für eine schnelle Pflegereform vorgelegt hatten, stellt Gesundheitsminister Hermann Gröhe seine Pläne zur Reform vor. Eine Pflegereform ist nötig. Das weiß auch die große Koalition. „Diese Koalition will Pflegebedürftigkeit besser anerkennen und den besonderen Hilfebedarf von Menschen mit Demenz, geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen angemessener als in der Vergangenheit berücksichtigen“, sagte Hermann Gröhe auf dem Deutschen Pflegetag.

Nicht nur die Aus- und Weiterbildung soll kostenlos sein, auch der Wechsel zwischen den Berufen in der Kranken-, Kinder- und Altenpflege soll erleichtert werden. Mittelfristig ist daher eine einheitliche Grundausbildung mit späterer Spezialisierung angedacht.

Fonds als Rücklage für geburtenstarke Jahrgänge

Gesundheitsminister Gröhe plant einen Pflegefonds, der ab 2015 mit den Mehreinnahmen in der Pflegeversicherung  gespeist werden soll. Geplant sei eine Beitragserhöhung von 0,1 Prozentpunkten ab dem Jahr 2015. Dadurch will der Gesundheitsminister mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr in den Fonds stecken. Er soll als Rücklage für die Zeit bereit stehen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge ins „Pflegealter“ kommen.

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