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Umstrittene Waldschlößchenbrücke wird eröffnet

Städtebau, Verkehr

Am Wochenende wird die viel diskutierte Waldschlößchenbrücke in Dresden mit einem großen Festakt eröffnet. Ab kommenden Montag wird sie dann für den Verkehr freigegeben. Viel ist diskutiert, noch mehr demonstriert und geklagt worden. Selbst der Verlust des UNESCO-Welterbetitels für das Elbtal nahm die Stadt Dresden in Kauf.

Nach mehrjähriger Bauzeit, die immer wieder durch Proteste und Verzögerungen gespickt war, ist sie nun endlich fertig. Die Waldschlößchenbrücke in Dresden hat viele Gemüter erhitzt. Bereits 1994 wurde der Plan für einen Brückenbau gefasst, doch erst 2007 wurde der Bau begonnen.

Einmal Welterbe und zurück

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Der Bau der Brücke verzögerte sich immer wieder durch Proteste und Klagen | Bild:tm-md@flickr

2004 nahm die UNESCO das idyllische Elbtal bei Dresden auf seine Welterbeliste. Vor 4 Jahren wurde es wieder gestrichen. Schuld war der Bau der Waldschlößchenbrücke und der damit einhergehende gestörte einzigartige Blick auf die Dresdner Altstadt. 2005 wurde in einem Bürgerentscheid der Bau der Brücke beschlossen. Davon, dass das Bauwerk den Blick auf Elbe und Silhouette der Dresdner Innenstadt beeinträchtigt und damit den Welterbestatus gefährdet, ist noch keine Rede. Gegner und Befürworter lieferten sich heftige Auseinandersetzungen. Während die Brücken-Verfechter auf den Bürgerentscheid pochten, in dem sich zwei Drittel der Dresdner für den Bau ausgesprochen hatten, warnten die Gegner vor einer Verschandelung von Natur und Elbepanorama. Naturschützer versuchten einen Baustopp für eine bedrohte Fledermausart durchzusetzen. Dazu kam es nicht. Aber das Sächsische Oberverwaltungsgericht verfügte strenge Auflagen zum Schutz der Fledermausart. So dürfen Autofahrer zu bestimmten Zeiten nur mit eingeschränkter Geschwindigkeit  über die Waldschlößchenbrücke fahren.

Nun ist die Brücke fertig. 630 Meter lang ist sie und spannt sich in einem großen Bogen über die Elbe. Der Blick von der Brücke soll „spektakulär“ sein. Machen Sie sich hier selbst ein Bild davon.

Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) hofft, dass der Streit um die Elbbrücke, die die Stadt in den vergangenen Jahren wie „kein anderes Verkehrsprojekt“ bewegt habe, nun endlich ein Ende hat. Die Stadtplaner erwarten von dem Neubau vor allem eine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs. Etwa 45.500 Autos sollen einer Verkehrsprognose zufolge dann pro Tag über die Waldschlößchenbrücke fahren.

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Bild:János Balázs@flickr

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