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Gemeinsam gegen Wohnungsmangel

Wohnugsbau

Nachdem gestern das Thema „bezahlbares Wohnen“ im Bundestag debattiert wurde, zeigt nun eine Studie des Forschungsinstituts RegioKontext, die ebenfalls gestern vorgestellt wurde, dass besonders der Wohnungsneubau für mittlere Einkommen gezielt gefördert werden muss. Sozialer Wohnungsbau allein, reiche laut Studie nicht aus um die Problematik, besonders in Großstädten, in den Griff zu bekommen.

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Nur so könne es insbesondere in Großstädten, Ballungsräumen und Universitätsstädten gelingen, mehr Wohnungen zu schaffen, die sich auch Haushalte mit mittleren Einkommen leisten könnten. Angesichts drastisch steigender Mieten hätten Normalverdiener dort heute kaum die Chance, eine Wohnung zu vernünftigen Konditionen zu bekommen. In jedem Fall müsse auch der soziale Wohnungsbau in den kommenden Jahren weiter gefördert werden – und das mindestens auf dem bisherigen Niveau. Die dazu vom Bund derzeit bereitgestellten 518 Millionen Euro pro Jahr müssten von den Ländern in gleicher Höhe kofinanziert und eins zu eins in die soziale Wohnraumförderung fließen. Darüber hinaus unterstreicht die Studie, dass es notwendig ist, vorhandenen preiswerten Wohnraum zu erhalten und zusätzlich zu aktivieren.
Außerdem kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass ein Zuwachs an bezahlbaren Wohnungen in Deutschland nur mit einem Bündel von Maßnahmen zu erreichen ist. Dabei müssen Bund, Länder und Kommunen ihre „wohnungsbaupolitischen Hausaufgaben“ machen, so die Studie. Dazu gehöre eine temporäre Verschnaufpause bei der Energieeinsparverordnung (EnEV). Ebenso sei eine Vereinfachung und stärkere Regionalisierung der Länder-Förderprogramme notwendig. Auf kommunaler Ebene müsse es schnellere Genehmigungs- und Planungsverfahren geben.

Zusammenarbeit kann nur mit Kommunen gelingen

Der kommunalpolitische Sprecher und Berichterstatter für den Wohnungs- und Städtebau der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz sagte dazu gestern, dass die Beseitigung des Wohnungsmangels nur in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen gelingen kann. Vor allem die Ballungsräume sind gefordert, geeignetes Bauland auszuweisen – damit ist allerdings nicht die „grüne Wiese“ gemeint. In den Städten gibt es große Brachflächen, die genutzt werden können. Außerdem sollte darüber nachgedacht werden, Belegungsrechte an Sozialwohnungen zu erwerben, um Menschen mit niedrigen Einkommen angemessenen preisgünstigen Wohnraum anbieten zu können.“

Studie stützt sich auf Expertenaussagen

Bei ihrer Studie stützen sich die Wissenschaftler auf qualitative Aussagen von Wohnungsbau-Experten – u.a. von Mietervereinen, Wohnungsunternehmen, Bauverantwortlichen von Kommunen und Ländern, Wohnungsgenossenschaften und Investoren. Durch zahlreiche Interviews, die in den vergangenen Monaten bundesweit geführt wurden, ist die Studie zu einem „Wohnungsbau-Seismografen“ für Deutschland geworden – ein „To Do“ von denen, die in Deutschland als Praktiker im Wohnungsbau und auf dem Wohnungsmarkt aktiv sind.

Die ganz Studie von RegioKontext kann man hier nachlesen!

 

Bild:MIM@fotolia.com

 

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