Die Berichte zur Alterssicherung und Rentenversicherung der Bundesregierung zeigen, dass jeder zweite Bürger mit kleinem Einkommen nicht vorsorgt. Betriebliche Vorsorge und Riester-Rente haben ebenfalls ein schweres Los bei den Bürgern.
Eine positive Meldung vorweg. Die Anpassung der Rentenbeiträge ab Beginn nächsten Jahres kann wie geplant durchgeführt werden. Wie aus dem Rentenversicherungsbericht hervorgeht, wird die Nachhaltigkeitsrücklage der Deutschen Rentenversicherung Ende dieses Jahres bei 29,4 Milliarden Euro liegen, was 1,69 Monatsausgaben entspricht. Damit kann der Rentenbeitragssatz von derzeit 19,6 auf 18,9 Prozent sinken. Das ist ab einer Rücklage von 1,5 Monatsausgaben der Fall. Dies teilte das Bundesarbeitsministerium am Mittwoch in Berlin mit.
Der Alterssicherungsbericht gibt einen Überblick über die finanzielle Situation von Rentnern. Demnach erzielten Rentner-Ehepaare im vergangenen Jahr ein durchschnittliches Netto-Gesamteinkommen in Höhe von 2.433 Euro im Monat. Alleinstehende Männer kamen auf 1.560 Euro und alleinstehende Frauen auf 1.292 Euro.
Ebenso gibt der Alterssicherungsbericht Auskunft über den Stand der privaten Altersvorsorge. Hier zeige sich, dass die Dynamik in den letzten Jahren nachgelassen habe und dass insbesondere Menschen mit geringem Einkommen noch zu wenig zusätzlich für das Alter vorsorgten.
Trotz massiver staatlicher Förderung ist die Betriebsrente weit davon entfernt die ihr zugedachte Rolle als zweite Säule der deutschen Alterssicherung zu spielen. So verfügten Ende 2011 maximal 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten über eine Anwartschaft auf eine Betriebsrente. Auch bei den 2002 eingeführten Riester-Verträgen ist die Bilanz nicht gerade rosig. Bei einer eigens durchgeführten Befragung des Statistischen Bundesamts gaben nur 35,2 Prozent an, dass sie in einen Riester-Vertrag einzahlten.