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Bundesamt meldet noch 220.000 fehlende Kita-Plätze

Soziales

Das Statistische Bundesamt hat heute Zahlen vorgelegt, die wohl nur wenig Begeisterung auslösen werden. Es fehlen derzeit noch 220.000 Krippenplätze. Am Dienstag stellte der Direktor des Statistischen Bundesamts, Karl Müller, die aktuellen Zahlen zum Kita-Ausbau vor.

Derzeit liegt die Betreuungsquote der unter Dreijährigen bei rund 27,6 Prozent. Angestrebt werde eine Quote von 37 Prozent in Westdeutschland und 51 Prozent in Ostdeutschland. „Damit müsse der Ausbau von Krippenplätzen in den kommenden Monaten deutlich stärker ausfallen als in den vergangenen vier Jahren insgesamt, sagte Müller am Dienstag vor Journalisten.

Auf dem Krippengipfel von 2007 wurde beschlossen, dass ab August 2013 für Eltern mit ihren Kindern unter 3 Jahren ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz besteht. Bis heute hat beim Ausbau Schleswig-Holstein den größten Zuwachs an Kita-Plätzen verzeichnen können. Auch Niedersachsen und Rheinland-Pfalz konnten überdurchschnittliche Zuwächse erzielen.  Grundsätzlich ist festzustellen, dass die ostdeutschen Flächenländer die höchsten Betreuungsquoten für die Altersgruppe der unter Dreijährigen aufweisen. Die Quoten liegen deutlich über 45 Prozent. Bei den westdeutschen Flächenländern hat Rheinland-Pfalz mit 27 Prozent die höchste Betreuungsquote. Bei den Städten hat Hamburg mit 35,8 Prozent die Nase vorn.

Für Kinder von 3 bis 5 Jahren ist in Deutschland eine Vollversorgung fast erreicht. Die Betreuungsquote liegt bei rund 93,4 Prozent.

Deutscher Städtetag warnt vor einer Klagewelle

Da derzeit noch so viele Kita-Plätze fehlen, rechnet der Deutsche Städtetag nicht mehr mit dem Erreichen der geforderten 780.000 Plätze. Da aber ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz entsteht, wird es nach den Befürchtungen des Deutschen Städtetages zu Klagen und Schadenersatzforderungen kommen. Dies sei für Städte in Finanznot besonders absurd. Hier fordert der Deutsche Städtetag vom Bund und den Ländern schnelle pragmatische Lösungen.