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Überraschende Entwicklung der Hartz IV-Empfängerzahlen

Soziales

In den Flächenländern Ost sinken die Zahlen der erwerbsfähigen Hartz IV- Empfänger im Vergleich zu 2005 erheblich. Der Westen erreicht nur etwa die Hälfte des Rückgangs, in den Stadtstaaten nur ein Viertel. In mehreren Ländern gibt es seit Bestehen des SGB II die niedrigsten Werte an Leistungsempfängern.

Der Deutsche Landkreistag hat die SGB II-Empfängerzahlen (Hartz IV) für den Monat Juli veröffentlicht. Der Vergleich der aktuellen Juli-Zahlen mit Juli 2005 (erster Juli-Wert nach Inkrafttreten des SGB II) zeigt folgende langfristige Entwicklung:

  • Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ist in den letzten sieben Jahren in den Flächenländern Ost um gut 24 % gesunken (Thüringen -28 %), in den Flächenländern West um ca. 7 % (Bayern -20 %). Die Stadtstaaten konnten nur einen Rückgang von ca. 1,3 % erreichen. In Nordrhein-Westfalen ist in diesem Zeitraum ein Anstieg von knapp 1 %, in Berlin sogar von 4,3 % festzustellen.
  • Bei Analyse der Zeitreihen seit 2005 ergibt sich, dass in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen auf Basis der aktuellen Werte damit seit Juli 2005 die niedrigsten Werte an Leistungsberechtigten zu verzeichnen sind.

Die aktuelle Entwicklung ist im Einzelnen durch folgende Eckdaten gekennzeichnet:

  • Im Juli befanden sich nach den hochgerechneten Daten weiterhin rd. 6,1 Mio. Menschen im Leistungssystem SGB II (Hartz IV).
  • Die Hilfebedürftigkeit im SGB II spreizt sich zwischen 3,3 % der Einwohner in Bayern und 16,6 % in Berlin.
  • Die Stadtstaaten weisen insgesamt mit 14,4 % gegenüber den Flächenländern im Westen mit 6,2 % den höchsten Wert auf.
  • Gegenüber dem Vormonat Juni ist der Bestand geringfügig um 0,4 % gesunken (Abnahme um rd. 15.000 Leistungsberechtigte).
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2011 liegt ein Rückgang um rd. 3,4 % vor.
  • Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2011 sind die Zahlen in den Stadtstaaten am geringsten (-2,4 %), in den östlichen Flächenländern am stärksten (-5,1 %) zurückgegangen.

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