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Ganztagsschulen gelingen nicht ohne die Kommunen!

Bildung

Immer mehr Schulen in Deutschland stellen auf Ganztagsbetrieb um, aber nicht alle machen es gut. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI), die das „Reformprojekt Ganztagsschule“ auf den Prüfstand stellt.

Im Schuljahr 2010/11 machte mehr als jede zweite Schule Ganztagsangebote (51,1 Prozent). Gegenüber dem Schuljahr zuvor bedeutet dies einen Anstieg um mehr als acht Prozent. Der Anteil der Schüler, die diese Ganztagsangebote nutzen, steigt dagegen vergleichsweise langsam, von 26,9 Prozent im Schuljahr zuvor auf nun 28,1 Prozent.
Zugang zu einer gebundenen Ganztagsschule, in der die Teilnahme am ganztägigen Unterricht für alle Schüler verbindlich ist, haben lediglich 12,7 Prozent der Schüler (Vorjahr: 11,9). Dieser Form der Ganztagsschule attestiert die Studie besonders große Möglichkeiten, das soziale und kognitive Lernen zu fördern. Die gebundene, für alle Schüler verbindliche Ganztagsschule bietet  gegenüber der offenen Ganztagsschule die besseren Rahmenbedingungen, um jedes Kind individuell zu fördern. Zudem ermöglicht diese, Konzentrations- und Entspannungsphasen abzuwechseln und den starren 45-Minuten-Takt aufzubrechen. Die gebundene Ganztagsschule ist zugleich aber auch der teuerste Schultyp unter den Ganztagsmodellen.
Damit die Ganztagsschule ihr Potenzial ausschöpfen kann, nennt die DJI-Studie drei wesentliche Faktoren: Erstens eine regelmäßige Teilnahme aller Schüler, zweitens eine hohe Qualität der Lernangebote und drittens eine Einbettung in kommunale Bildungslandschaften – also die Zusammenarbeit etwa mit Kindertagesstätten, anderen Schulen, Ausbildungsbetrieben, Musikschulen und Sportvereinen. Mehr über die Studie erfahren Sie hier.

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