Kopo

Online mitmachen und gestalten

Allgemein, Bürgerbeteiligung

Unter dem Titel „Online mitmachen und gestalten“ hat das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wer sich im Netz beteiligt, woran Nutzer besonders interessiert sind und was sie reizt, sich einzubringen. Die Studie untersucht das Potenzial des Netzes, Demokratie zu stärken und liefert Ergebnisse beispielsweise zur großen Beteiligung beim Erstellen und Mitzeichnen von Online-Petitionen.

Während sich ein umfassendes Bild über das Partizipationsverhalten deutscher Internetnutzer ergibt, leiten die Verfasser auch direkte Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft ab. Die Ergebnisse beruhen auf einem für die Online-Bevölkerung in Deutschland repräsentativem Panel von TNS Infratest.

Die Forscher untersuchten heutige Beteiligungsformen im Internet in zwei ausgewählten Feldern: Politik und Wirtschaft. Die Studie bildet insgesamt 13 Partizipationsangebote ab.

Die Ergebnisse der Studie betreffen drei zentrale Fragestellungen:

1. Wer partizipiert heute online?

Die Ergebnisse zeigen, dass die 18- bis 36-Jährigen und insbesondere Internetnutzer mit einem Hochschulabschluss die aktivsten Online-Partizipierenden sind.

2. Was machen die Nutzer und woran haben sie Interesse?

Die Möglichkeit, zum Beispiel eine Online-Petition mit zu zeichnen, ist bereits zu einer sehr populären Form der politischen und gesellschaftlichen Beteiligung geworden. Hinsichtlich der zeitlichen Intensität, mit der sich die Befragten einer Partizipationsform widmen, zeigte sich ebenfalls ein erstaunlich hohes Engagement.

3. Welche Motivation und Anreize stehen hinter der Online-Partizipation?

Im dritten Teil  werden Anreizfaktoren für Online-Partizipation auf Basis von Handlungs-, Ergebnis- und Folgemotivationen untersucht. Im Mittelpunkt steht hier folgende Frage: Welche Faktoren schaffen Anreize für die Befragten, dass diese dem Aufruf teilzunehmen folgen? Auf Basis des Antwortsverhaltens der Befragten lassen sich fünf unterschiedliche Gruppen von Nutzern mit gleichen Anreizstrukturen identifizieren. Zudem wurden Kreativität und Selbstwirksamkeit als zentrale Persönlichkeitsmerkmale in die Studie aufgenommen. Das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung beschreibt die Erwartung, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst ausführen zu können. Die Ergebnisse zeigen, dass mit steigender Anzahl genutzter Partizipationsformen auch die Selbstwirksamkeitserwartung und Kreativität der Befragten wächst.

Tags:

Artikel drucken

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren