Welche deutsche Stadt darf den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ tragen? Die Kultusministerkonferenz und die Kulturstiftung der Länder rufen interessierte deutsche Städte auf, sich bis zum 30. September 2019 um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“ zu bewerben. Die Ausschreibung wurde jetzt auf www.2025kulturhauptstadt.de veröffentlicht. Mit der Titelvergabe ist die Verleihung des Melina Mercouri Preises verbunden, der mit 1,5 Millionen Euro dotiert ist. Zeitgleich mit Slowenien ist Deutschland berechtigt, für das Jahr 2025 zum vierten Mal eine Europäische Kulturhauptstadt zu stellen.
Mit dem seit 1985 existierenden und kontinuierlich weiterentwickelten Programm will die Europäische Union das Zugehörigkeitsgefühl zu einem gemeinsamen Kulturraum fördern und gleichzeitig nachhaltige Kulturstrategien in den jeweiligen Städten anregen. Der Gedanke der Teilhabe zielt auf die europäische Wertegemeinschaft wie auf den Menschen vor Ort. „Gerade langfristig sorgt der Titel Kulturhauptstadt Europas für viele kulturelle, soziale und ökonomische Vorteile in den jeweiligen Städten. Integrationsangebote auf kommunaler Ebene brauchen immer auch eine starke kulturelle Infrastruktur“, sagte Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder.
Die Vergabekriterien
Die Städte sind aufgefordert, ihre Bewerbungen an sechs Kategorien auszurichten. Als Teil einer nachhaltigen Kulturstrategie sollen u. a. die Kapazitäten des Kultur- und Kreativbereichs gesteigert werden (Kategorie „Beitrag zur Langzeitstrategie“). Die kulturelle Vielfalt in Europa steht in der Kategorie „Europäische Dimension“ im Mittelpunkt: Hier sind Aktivitäten zur Förderung des interkulturellen Dialogs und des besseren gegenseitigen Verstehens europäischer Bürgerinnen und Bürger gefragt. Im geplanten Kulturprogramm sollen sich das lokale Kulturerbe und traditionelle Kunstarten mit neuen innovativen und experimentellen künstlerischen Ausdrucksformen verknüpfen („Kulturelle und künstlerische Inhalte“). Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas erfordert neben einer starken Unterstützung der Politik den Nachweis einer tragfähigen Infrastruktur vor Ort („Umsetzungsfähigkeit“). Bevölkerung und Zivilgesellschaft sollen bereits bei den Bewerbungsvorbereitungen mitwirken sowie bei der Durchführung beteiligt sein („Erreichung und Einbindung der Gesellschaft“). Mittelbeschaffung und Budgetplanung müssen in der sechsten Kategorie „Verwaltung“ skizziert werden.
Am 16. Oktober 2018 findet eine Informationsveranstaltung im Europäischen Haus in Berlin statt. Nähere Informationen zur Veranstaltung sowie die Ausschreibung in deutscher und englischer Sprache sind hier verfügbar. Allgemeine Informationen zum europäischen Programm „Kulturhauptstädte Europas“ befinden sich auf der Website der Europäischen Kommission.