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Kinder-Stadträte am Werk

Allgemein, Innenpolitik

Was passiert, wenn die Zukunft einer Stadt in die Hände von zwölf Kindern und Jugendlichen gelegt wird? Natürlich handelt es sich dabei „nur“ um ein Planspiel, das zwei Wissenschaftler gemeinsam mit Kindern entwickelt haben. Mit den „Entwicklerkindern“ wurden in Workshops Wünsche, Ideen und Vorstellungen über ein gutes Zusammenleben in einer heterogenen Welt thematisiert, um diese gemeinsam mit Vorschlägen zur Spielgestaltung in einem Planspiel umzusetzen.

So sieht die Stadt der Nachwuchs-Stadträte vom Kinderkanal aus. Foto: Willy Kriz

Thomas Eberle, Pädagogik-Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), und sein Kollege Professor Willy Kriz von der Fachhochschule Vorarlberg legen das Schicksal einer Stadt in die Hand von Kindern und Jugendlichen. Begleitet wird das Ganze vom Kinderkanal, der morgen, am 23. November, um 19.25 Uhr, in der Reihe „Erde an Zukunft“ die Nachwuchs-Stadträte bei der Arbeit zeigt.

Im Planspiel bauen Kinder und Jugendliche in mehreren Spielrunden eine Stadt der Zukunft. Sie übernehmen die Rolle von Stadträten, treffen Entscheidungen und investieren in die Lebensbereiche Gesundheit, Ernährung, Sicherheit, Umwelt, Wohlstand, Bildung, Erholung/Spiel/Freizeit, Arbeit und Gemeinschaft. Doch auch gesellschaftliche Themen wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Flucht, Terror, Umweltfolgen sowie Migration von Arbeitskräften beschäftigen die jungen Stadträte und haben Konsequenzen für das Leben in der Planstadt. Ziel des Spiels ist – wie im echten Leben -, eine möglichst hohe Lebensqualität für alle Bewohner zu erreichen.

Wichtig ist den Entwicklern, dass die Teilnehmer möglichst zeitnah Rückmeldungen über das konkrete Verhalten, die getroffenen Entscheidungen und die Zusammenarbeit im Team erhalten. „Planspiele simulieren die Wirklichkeit und machen somit konkrete Erfahrungen in komplexen Zusammenhängen möglich“, sagt Professor Eberle. Spielerisch kann einerseits erprobt werden, was im richtigen Leben Zeit braucht. Folgen werden sichtbar. Diese Folgen sind an Zusammenhängen in der Realität orientiert und bilden die Basis für die Rückmeldungen.

Die Rückmeldungen an die Planspieler und die damit verbundenen Nachfragen über Zusammenhänge (z.B. ein sinkender Umweltindikator trotz Investitionen in Parks und öffentlichen Verkehr – Grund war eine intensive Bautätigkeit einschließlich Bau eines Flughafens) bieten eine gute Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu vertiefen.

Deshalb bieten die Wissenschaftler in Kooperation mit Kika Spielanleitungen für das Planspiel im kommenden Jahr auch für Schulklassen an. Zielgruppe sind insbesondere Schülerinnen und Schüler der 5. bis 8. Klassen.

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