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Hessische Strategie zur Nahmobilität

Allgemein, Strukturpolitik, Verkehr

Fußgänger und Radfahrer sollen in der kommunalen Verkehrsplanung eine größere Rolle spielen – dies ist das Ziel der Hessischen Nahmobilitätsstrategie, die der Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir jetzt vorgestellt hat. „Wir wollen den Anteil des Fuß- und Radverkehrs auf Wegen innerhalb der Städte und Gemeinden deutlich erhöhen und damit die Lebensqualität verbessern“, sagte der Minister bei der Eröffnung des zweiten hessischen Nahmobilitätskongresses.

„Dabei unterstützt das Land die Kommunen organisatorisch und finanziell. Speziell für Zwecke der Nahmobilität stellen wir vier Mio. Euro jährlich bereit. Hinzu kommen rund zehn Mio. Euro für Fuß- und Radwegprojekte aus dem kommunalen Straßenbau.“

Die Nahmobilitätsstrategie gliedert den Weg zum Ziel in konkrete Einzelschritte: Beispielsweise soll ein Konzept für ein Netz von Radschnellwegen entstehen. Fuß- und Radverkehr sollen besser mit dem ÖPNV verknüpft werden, eine Hessische Akademie für Nahmobilität soll Verwaltungskräfte und Verkehrsplaner fortbilden, und ein „Nahmobilitäts-Check“ soll Kommunen bei der Planung unterstützen.

Hilfe bekommen die Kommunen auch durch die auf Initiative des Landes gegründete Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH), der inzwischen bereits 166 Gemeinden, Städte und Landkreise – rund ein Drittel der hessischen Kommunen – sowie Vertreter von Hochschulen, Verkehrsverbünden, Interessenverbänden und Planungsbüros angehören. Die AGNH fungiert als Netzwerk, in dem Erfahrungen ausgetauscht, Ideen entwickelt und Projekte umgesetzt werden. Gute Beispiele gibt es schließlich nicht nur in Kopenhagen, Amsterdam oder Basel – auch in Hessen gibt es Kommunen, die Nahmobilität vorbildlich fördern.

Zur Unterstützung des Landes zählen auch Online-Angebote wie der Radroutenplaner Hessen und die Meldeplattform für Schäden an Radwegen. Mit dem Handbuch zur Radwegweisung erhalten die Kommunen praktische Hinweise für eine landesweit einheitliche Beschilderung aller Radrouten. Aus europäischen, nationalen und hessischen Radfernwegen sowie regionalen und lokalen Themenrouten ist inzwischen ein rund 22.000 km umfassendes Netz gewachsen, das durch immer mehr kommunale Netze ergänzt wird. Mit der schrittweisen Vervollständigung des Radwegenetzes wachsen die Anforderungen an Sicherheit und Qualität. Das neue Handbuch soll zu einem einheitlich hohen Standard beitragen.

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