Der von Baden-Württemberg und Hessen gemeinsam entwickelte Prototyp des KI-gestützten Tools „JANO“ soll nun ausgebaut und bereits im kommenden Jahr an den Gerichten erprobt werden. Das Tool soll Personal bei der Anonymisierung von Gerichtsentscheidungen unterstützen und so den nötigen Aufwand erheblich verringern.
Damit wird in Baden-Württemberg – neben „OLGA“ am OLG Stuttgart und „Codefy“ am LG Hechingen – ein weiteres Tool der Künstlichen Intelligenz an den Gerichten im Einsatz sein. In Hessen entwickelt sich neben dem im Bereich der KI mit „Frauke“ und „Codefy“ bereits etablierten Justizstandort Frankfurt der Landgerichtsbezirk Hanau zu einem weiteren Zentrum für den Einsatz innovativer Systeme Künstlicher Intelligenz.
Erleichterte Anonymisierung durch „JANO“
Vor einer Veröffentlichung von gerichtlichen Entscheidungen müssen diese zwecks Wahrung von Persönlichkeitsrechten anonymisiert werden. Diese Anonymisierung muss bislang in der Regel vollständig händisch von den Gerichten durchgeführt werden. Dies bedeutet einen erheblichen Personalaufwand für die Gerichte und erschwert eine breite Veröffentlichung von Gerichtsentscheidungen. Durch „JANO“ wird die Anonymisierung von gerichtlichen Entscheidungen erheblich erleichtert, ohne dass dabei der Prozess der Anonymisierung aus der Hand der Gerichte gegeben wird.
Den Prototypen des KI-Tools haben Mitarbeiter der baden-württembergischen und hessischen Justiz zusammen mit einem IT-Unternehmen entwickelt. „JANO“ durchsucht die Entscheidung und erkennt dabei personenbezogene Daten automatisiert und schlägt diese zur Anonymisierung vor. Die Vorschläge der KI werden anschließend durch Justizbeschäftigte geprüft und freigegeben.