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Kommune bewegt Welt 2022: Zehn Gewinnerkommunen ausgezeichnet

Allgemein, Soziales

Am 15. September 2022 wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ bei der Preisverleihung in Dürren zehn Kommunen für ihr herausragendes Engagement in der kommunalen Entwicklungspolitik ausgezeichnet.

Die großen Gewinnerinnen des Abends sind die Städte Leipzig (Sachsen), Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) und Gudensberg (Hessen). Sie siegten dieses Jahr in den drei Hauptkategorien – große, mittlere und kleine Kommunen – und nehmen jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro mit nach Hause. Damit können sie ihre entwicklungspolitischen Strukturen und Projekte weiter ausbauen. Die Städte Köln (Nordrhein-Westfalen), Gießen (Hessen) und Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen) dürfen sich über die zweiten Plätze in den drei Hauptkategorien und jeweils 15.000 Euro freuen.

Foto: Engament Global

Gewinnerkommunen sind „alte Bekannte“


Die drei aktuellen Gewinnerkommunen nahmen bereits an der 2020-Ausgabe des Wettbewerbs teil. Damals erhielt Leipzig den Sonderpreis „Synergien“. In diesem Jahr überzeugte die sächsische Stadt durch ihre vorbildliche, systematische Einbindung der Stadtgesellschaft in die Entwicklungspolitik und ihre ganzheitliche Eine-Welt-Strategie.

An der Bewerbung von Schwäbisch Gmünd hob die Jury den Arbeitskreis „Eine Welt“ hervor, der zahlreiche entwicklungspolitische Projekte anstößt und begleitet, wie den fairen Einkaufsführer und die Klimapartnerschaft mit der äthiopischen Stadt Bahir Dar.

Die Auszeichnung von Gudensberg hat einen tagesaktuellen Bezug: Gemeinsam mit dem Gudensberger Partnerschaftsverein e.V. unterhält die Kleinstadt unter anderem eine Partnerschaft mit der Siedlung Schtschyrez in der Ukraine. Für die Menschen in Schtschyrez organisierten die Gudensberger zahlreiche Spendenaktionen und fuhren bis heute über 30 Spendentransporte in die Ukraine.

Jede Kommune kann Entwicklungspolitik wirksam gestalten


Beim „Wettbewerb Kommune Bewegt Welt 2022“ bewarben sich insgesamt 50 Kommunen aus 14 Bundesländern. Die Bewerbungen zeigen, dass jede Kommune Entwicklungspolitik wirksam gestalten kann: Die Teilnehmerinnen reichen von Millionenmetropolen zu Landkreisen über Provinzstädte bis zu kleinen Dörfern. Da sehr viele der Einreichungen überzeugten und eine große Themenvielfalt abdeckten, vergab die Jury zusätzliche Sonderpreise.

Aufgrund seines vorbildlichen Engagements gegen den Klimawandel erhielt der Enzkreis den Sonderpreis „Klimaschutz“. Der Landkreis unterstützt nachhaltige Projekte mit dem „Klimafonds Enzkreis“ und unterhält eine Klimapartnerschaft mit dem Masasi Distrikt in Tansania. Saalfeld/Saale darf sich über den Sonderpreis „Gemeinsam stark“ freuen. Die thüringische Stadt zeigt eine lückenlose Konstanz in der Einbeziehung der Zivilgesellschaft in ihre Entwicklungspolitik.
Der Newcomer-Preis geht an die Kommune Oldenburg in Niedersachsen, die sich im Mai 2022 mit einem Ratsbeschluss zum Nachhaltigkeitsleitbild eine hervorragende Basis für das weitere entwicklungspolitische Engagement legte. Bereits heute zeigt Oldenburg mit Kinoabenden und Verköstigungen zu dem Thema Entwicklungszusammenarbeit Kreativität. Die Sonderpreise und der Newcomer-Preis sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Foto: Sergej-Nivens_stock.adobe.com

Beeindruckende Bewerbungen aus den Kommunen


Besonders an der diesjährigen Ausgabe von „Kommune bewegt Welt“ war die Qualität der Bewerbungsinhalte.
Marianne Kreuzig, Projektleiterin des Wettbewerbs, erklärt: „Entwicklungspolitik ist keine Pflichtaufgabe in der kommunalen Selbstverwaltung. Darum lebt die kommunale Entwicklungspolitik vor allem vom gemeinsamen Engagement der Kommunen mit ihren Partnerinnen und Partnern und der gemeinsamen Vision für die globalen Nachhaltigkeitsziele einzustehen. Die Kunst hierbei ist es, Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren zu gestalten und Strukturen zu schaffen, die Partizipation und Kontinuität fördern. Hier haben uns die Kommunen mit ihren Bewerbungen in diesem Jahr besonders beeindruckt.“

Über die Siegerin des Publikumspreises entschied 2022 das erste Mal die Öffentlichkeit. Bei einer Online-Abstimmung nahmen über 4.000 Personen teil. Für den Publikumspreis legten die Kommunen da, wie ihr entwicklungspolitisches Engagement den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Damit auch kleinere und mittlere Kommunen beim Publikumspreis eine faire Chance haben, wurden die abgegebenen Stimmen für eine Kommune mit ihrer Einwohnerzahl ins Verhältnis gesetzt. Gewonnen hat den Publikumspreis Klixbüll in Schleswig-Holstein. Das Dorf mit gerade einmal knapp über 1.000 Einwohnenden erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro für seine Entwicklungspolitik.

Die Gewinnerkommunen im Überblick


Kategorie Große Kommunen (über 100.000 Einwohnende)

1. Platz: Leipzig (Sachsen)

2. Platz: Köln (Nordrhein-Westfalen)

Kategorie Mittlere Kommunen (von 20.000 bis 100.000 Einwohnende)

1. Platz: Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg)

2. Platz: Gießen (Hessen)

Kategorie Kleine Kommunen (unter 20.000 Einwohnende)

1. Platz: Gudensberg (Hessen)

2. Platz: Bad Berleburg (Nordrhein-Westfalen)

Sonderpreise

• Sonderpreistitel Klimaschutz: Enzkreis (Baden-Württemberg)

• Sonderpreistitel Gemeinsam stark: Saalfeld/Saale (Thüringen)

Newcomer-Preis
• Oldenburg (Niedersachsen)

Publikumspreis
• Klixbüll (Schleswig-Holstein)