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Hanau plant „intelligente Schlaglöcher“

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Schlaglöcher sind für gewöhnlich ein großes und mitunter gefährliches Ärgernis für alle Teilnehmer am Straßenverkehr – sei es in der Stadt, auf dem Land oder der Autobahn. Die hessische Stadt Hanau möchte nun genau solche ganz gezielt setzen, um damit auf intelligente sowie vernetzte Art und Weise den Verkehr zu beruhigen.

Dabei handelt es sich natürlich nicht um „gewöhnliche“ Schlaglöcher, also riesige, kraterförmige Scharten, sondern absenkbare Stahlplatten, die je nach gefahrener Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugführers in Aktion treten. „Actibump“ heißt das System, es wurde bereits an mehreren Orten in Schweden – mit Erfolg – erprobt. Sobald sich ein Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit nähert, senken sich die im Boden eingelassenen Platten sehr schnell um bis zu vier Zentimeter ab. Das klingt erst einmal nach nicht allzu viel – doch gerade diese Absenkung soll wie ein „echtes Schlagloch“ den Fahrer unsanft an sein unangepasstes Fahrverhalten erinnern.

Der Vorteil des über 50.000 Euro teuren Systems gegenüber herkömmlichen Bodenschwellen, die bereits in Wohngebieten vielerorts zum Einsatz kommen: Nicht jeder ist betroffen, so können beispielsweise schnell fahrende Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr das System per Funk automatisch deaktivieren. Ziel ist es, ähnlich wie in Schweden den Anteil der Temposünder in der 20er-Zone von 75 auf unter 20 Prozent zu senken. Doch auch erste Kritiker haben sich bereits firmiert: Der ADAC moniert, dass die Verkehrssicherheit gerade in beruhigten Bereichen wichtig sei, aber der Sicherheitsgewinn stets größer als eine potenzielle Fahrzeugbeschädigung sein müsse. Ab dem Spätsommer soll es schon losgehen, in der Langen Straße in Hanau.

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