Eine neue Broschüre des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hilft Kommunen, frühzeitig die eigene Infrastruktur an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Ihr Inhalt bündelt zentrale Erkenntnisse und Produkte aus Bundesforschungsvorhaben verschiedener Ministerien zur Anpassung an den Klimawandel. Die Sammlung von guten Beispielen in Kommunen und Arbeitshilfen zeigt, wie sich durch Unwetter und Hitze auftretende Schäden an Gebäuden, Straßen oder Leitungsnetzen vorsorgend minimieren lassen.
Welche Klimaveränderungen kommen auf die Kommune zu? Welche Folgen hat der Klimawandel für die Region und wie verwundbar ist sie? Welche Anpassungsoptionen gibt es und wie lassen sie sich passgenau umsetzen? Wie erfolgreich sind die durchgeführten Maßnahmen? Antworten auf diese Fragen stellt die Broschüre praxisnah und Schritt für Schritt zusammen. Sie orientiert sich dabei an den fünf Phasen der Planung: Betroffenheit, Gefährdung, Maßnahmen, Umsetzung und Monitoring. 23 kommunale Beispiele und 31 praktisch anwendbare Werkzeuge illustrieren und ergänzen die Erkenntnisse.
Besonderes Augenmerk legt die Broschüre dabei nicht nur auf Anpassungsstrategien gegen Hitze, sondern auch auf den Umgang mit Starkregen und Sturzfluten. „In Folge des Klimawandels wird es künftig immer mehr darauf ankommen, das Wasser in der Fläche zurückzuhalten, um die Kanalnetze zu entlasten“, sagt BBSR-Experte Dr. Fabian Dosch. „Wasserspeichernde, unversiegelte Böden saugen Starkregen wie ein Schwamm auf, speichern ihn zwischen und leiten ihn nur langsam ab. Eine wassersensible Stadtentwicklung setzt vor allem auf Grünanlagen und Rückhaltebecken“, führt Dosch aus. Besonders wichtig ist für den Experten, dass Stadtplanung und Siedlungswasserwirtschaft zusammenarbeiten.
Die Broschüre zeigt darüber hinaus, wie Kommunen mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und Beratung Haus- und Grundstückseigentümer für Vorsorge gewinnen können. „Es sind vor allem die Kommunen, die ihre Infrastruktur anpassen. Alleine schaffen sie das aber nicht. Städte, die gegenüber Witterungs- und Klimarisiken widerstandsfähig sind, erhalten wir nur, wenn öffentliche und private Vorsorge Hand in Hand gehen. Der bauliche Schutz von Gebäuden vor Hitze und extremen Niederschlägen sollte dabei Maßnahmen der Kommunen ergänzen“, so BBSR-Experte Dosch.