Alte Liebe rostet doch: Hunderte bis Tausende kleine Liebesschlösser beschädigen in einigen deutschen Städten inzwischen Brücken. Rost, Abrieb und eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung schädigen das Material oder bringen gar die Statik der Bauwerke in Gefahr. Heidelberg, die Stadt der Romantik, hat reagiert: Um die Last der Liebe von der historischen Alten Brücke zu nehmen, wurde für die meist gravierten Schlösser der Frischverliebten am Neckarufer ein „Liebesstein“ aufgestellt.
Der Stein hat ein großes Loch, durch das die Paare beim Schwur der ewigen Liebe einen Blick auf das weltberühmte Schloss haben. 20 Tonnen Schlösser zieren inzwischen die Hohenzollernbrücke in Köln. Der Domstadt kann das egal sein, denn die Brücke gehört der Bahn. Das Ganze sei aber doch eine „grundpositive und nette Geste“, sagt eine Sprecherin. „Das hat Charme.“ Sie könne sich kaum vorstellen, dass es in Köln jemand wagt, die Schlösser zu entfernen. Das will die Bahn auch gar nicht. Eine Gefahr für die Stabilität der 100 Jahre alten Eisenbahnbrücke stelle das nicht dar, sagt ein Bahnsprecher. Schließlich sei das Bauwerk selbst 24 000 Tonnen schwer, jeder Regionalexpress, der darüberrollt, fast 350 Tonnen.