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Institut für kommunale Planung gegründet

Allgemein, Soziales

In Thüringen ist ein Institut für kommunale Planung und Entwicklung (IKPE) gegründet worden. Das Institut soll Kommunen bei der Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge im sozialen Bereich unterstützen. Ein Schwerpunkt ist die Armutsbekämpfung und der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit. An dem Institut sind das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (TMSFG), die Fachhochschule Erfurt und die Thüringer Landkreise und kreisfreien Städte beteiligt.

In den Vorstand des Instituts wurden Professor Dr. Jörg Fischer (FH-Erfurt), Claudia Michelfeit (TMSFG) und Thomas Schorcht (Landkreis Sömmerda) gewählt. Das in dieser Form bundesweit einmalige Angebot ist Bestandteil des neuen Thüringer operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds (ESF). Der Leiter der FH Erfurt, Prof. Dr. Volker Zerbe sagte bei der Eröffnung: „Das Institut bietet eine einzigartige Gelegenheit zur Verknüpfung von Wissenschaft, Praxis und der Beratung aller relevanten Entscheidungsträger in der kommunalen Planung und Entwicklung. Angesichts sich verändernder sozialer Problemlagen und der Situation öffentlicher Haushalte wollen wir dazu beitragen, das Miteinander aller Akteure zu fördern und die Entscheidungsträger in den Kommunen und im Land auf der Grundlage empirisch gesicherter Erkenntnisse zu beraten. Ich erwarte zudem, dass von diesem Institut über die Fachhochschule Erfurt hinaus wichtige Impulse für die Lehre ausgehen.“

Der Vertreter der Kommunen, Thomas Schorcht, Abteilungsleiter im Landratsamt Sömmerda, freute sich über die neue Unterstützung: „Landkreise und kreisfreie Städte als zuständige öffentliche Träger für die soziale Infrastruktur vor Ort haben sich seit langem auf den Weg gemacht, die sozialen Angebote zur Unterstützung der Menschen in allen Lebenslagen besser miteinander zu vernetzen und bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Wirksame Sozialpolitik für die Menschen wird nur mit leistungsfähigen Kommunen und integrierter Sozialplanung gelingen. Es ist gut, dass uns das Sozialministerium und die europäische Kommission mithilfe des ESF dabei unterstützen.“

Hintergrund:
Im Rahmen von integrierter Sozialplanung werden Strategien zur Armutsprävention entwickelt, Ziel ist der Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit und Kinder- und Familienarmut. Gemeinsam mit Vertretern der 23 Landkreise und kreisfreien Städte wurde im Vorfeld der Institutsgründung bereits ein Arbeitsprogramm für das kommende Jahr entwickelt. Es wird begleitende Unterstützung bei Bedarfs-und Angebotsanalysen, Strategieentwicklung und Qualifizierung kommunaler Planungsprozesse durch das Institut geben. Die Landkreise und kreisfreien Städte erhalten zudem im Rahmen der neuen ESF – Förderperiode erstmalig Förderung für die Planungskoordination. Diese neue regionalisierte Thüringer ESF- Förderstrategie ist einmalig in Deutschland.

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