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EEG-Umlage steigt auf Rekordwert

Energiewende

Heute wurde von den Betreibern der deutschen Energieübertragungsnetze bekanntgegeben, dass sich die EEG-Umlage ab dem 1. Januar 2014 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde erhöhen wird. In diesem Jahr lag sie noch bei 5,227 Cent. Ein Durchschnittshaushalt wird demnach etwa mit 35 Euro zusätzlich belastet. Der VKU mahnt Reformen der Umlage an. Ökostrom müsse wettbewerbsfähig werden.

Stromzaehler©MIm Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Höhe für die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ab dem kommenden Jahr, mahnte der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) eine Reform des EEG an. Nach dem bisherigen System sei aus Sicht des Verbands keine mengenmäßige Steuerung des Ausbaus der erneuerbaren Energien möglich.

„Das bisherige Förderregime von erneuerbaren Energien war richtig und wichtig. Die erneuerbaren Energien sind jedoch mit einem Anteil von fast 25 Prozent an der Erzeugung den Kinderschuhen entwachsen und müssen nun anders in den Markt eingebunden werden. Kosteneffizienz muss in Zukunft ein zentrales Kriterium für die Auswahl der Erneuerbaren-Energien-Projekte sein. Das kann nur geschehen, wenn man wettbewerbliche Anreize setzt“, sagte Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU.

Was anfänglich geholfen hat, den Sinn für Ökostrom zu schärfen und zu einem Umdenken in der Energieerzeugung führen sollte, ist heute eine immer stärker steigende Belastung für die privaten Haushalte. Betreiber von Windrädern, Solaranlagen oder Biogasanlagen erhalten eine feste Vergütung für ihren erzeugten Strom. Diese ist auf 20 Jahre garantiert. Für einen durchschnittlichen Haushalt entstehen durch die erneute Erhöhung der EEG-Umlage zusätzliche Kosten von etwa 35 Euro pro Jahr. Über die Umlage wird die Differenz zwischen dem an der Strombörse erzielten Preis für ÖKo-Strom und dem festgelegten Vergütungssatz dafür gewährt. Da die Strompreise in diesem Jahr an der Börse stark gefallen sind, wachsen die Kosten für die Überbrückung der Differenz. Dabei entfällt fast die Hälfte der Umlagesteigerung auf diese Kosten. Gerade einmal ,015 Cent entfallen auf den Zubau neuer Windparks und Solaranlagen.

Der Chef des Bundesverbands Verbraucherzentralen, Gerd Billen, forderte im Focus bereits eine Deckelung der EEG-Umlage. Er schlug vor, einen Teil der Subventionen für den Ausbau erneuerbarer Energien aus Steuermitteln zu finanzieren, da sich die Steuerlast nach dem Einkommen richtet.

Bereits vor der Veröffentlichung der neuen Höhe der EEG-Umlage, meldete sich der Unions-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu Wort. Bis heute beträgt der Anteil an erneuerbaren Energien bereits 25 Prozent am gesamten Energiemarkt. Laut Fuchs sei bei einem Anteil von 35 Prozent Ökostrom das Ende für Förderungen erreicht. Für Neuanlagen würde es spätestens 2020 einen Förderstopp geben. „Was darüber hinaus ausgebaut wird, muss ohne Subventionen mit Marktkonditionen zurecht kommen“, sagte Fuchs.