Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland sank im September um 97.000 auf 2,849 Millionen Menschen. Damit belebt der Herbst den Arbeitsmarkt wieder stärker. Der Arbeitsmarkt sei in einer guten Grundverfassung. Gleichzeitig wird aber vor strukturellen Problemen gewarnt.
2,849 Menschen sind im September in Deutschland ohne Arbeit gewesen. Im Vergleich zum Vormonat sind saisonbereinigt 25.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet gewesen. Das entspricht einer Quote von 6,6 Prozent. Im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum sind sogar 61.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet gewesen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im August gegenüber dem Vorjahr um 219.000 auf 41,96 Millionen gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der Bundesagentur im Juli gegenüber dem Vorjahr um 356.000 auf 29,27 Millionen Personen zugenommen. Dabei hat die sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung um 168.000 und die Teilzeitbeschäftigung um 189.000 zugenommen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt und dem Saarland in allen Bundesländern. Auch die Betrachtung nach Branchen zeigt fast ausschließlich Zuwächse, insbesondere bei den Wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne Zeitarbeit) und im Gesundheits- und Sozialwesen. Abnahmen gab es vor allem in der Zeitarbeit.
Bei sich weiter abzeichnender wirtschaftlicher Erholung seien zwar Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf neue Höchstmarken gestiegen. „Aber das ist für die Entwicklung am Arbeitsmarkt kein Selbstläufer“, heißt es in einer Stellungnahme der Bundesministerin für Arbeit, Ursula von der Leyen.
Bundesagentur-Chef Heinrich Alt sagte, der deutsche Arbeitsmarkt zeige sich in einer guten Grundverfassung. Es würden aber strukturelle Probleme immer deutlicher. Vor allem für ungelernte Arbeitslose wird es laut Alt immer schwieriger, einen Arbeitsplatz zu finden. Als Gründe nannte er, dass immer mehr bislang nicht berufstätige Frauen einen Job suchen bzw. ältere Männer länger im Beruf blieben. Auch die Zuwanderer aus Süd- und Osteuropa, die mit rund 270.000 Männer und Frauen Arbeit in Deutschland gesucht haben, bereiten Alt Sorgen. Er erwarte erst im Frühjahr eine leichte Entspannung, wenn sich die wirtschaftliche Lage in den süd- und osteuropäischen Krisenstaaten wieder bessert.