Im vergangenen Jahr erreichte die Bundesweite Wertschöpfung durch die Nutzung von Wind, Sonne und Biomasse einen neuen Rekordwert. Eine aktuelle Studie ermittelte eine Wertschöpfung von knapp 17 Milliarden Euro. Davon seien rund 66 Prozent in den Kommunen entstanden.
Mit den Ergebnissen der Studie, die das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace heute vorgestellt hat, zeigt sich, dass die Energiewende gerade für ländliche Regionen ein Wirtschaftsmotor ist. Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace sagte: „Die Erneuerbaren Energien treiben die Wirtschaft in strukturschwachen ländlichen Regionen an.“ Dieser Motor dürfe bei einer Reform des Erneuerbaren Energien-Gesetzes nicht abgewürgt werden.
Das IÖW wertet seit 2010 die kommunale Wertschöpfung beim Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Im vergangenen Jahr lag sie bei etwa 11,1 Milliarden Euro (66 Prozent der gesamten Wertschöpfung). Auch die Landeshaushalte profitieren vom Ausbau der erneuerbaren Energien. 1,3 Milliarden Euro fließen in Form von Steuereinnahmen in die Kassen der Länder. Der Bund profitiert mit 4,5 Milliarden Euro durch Steuern und sonstige Abgaben vom Ausbau.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien sorgt demnach nicht nur für höhere Steuereinnahmen bei Bund, Ländern und Kommunen. Er sorgt auch für eine Vielzahl an Arbeitsplätzen. Darüber hinaus habe der Einsatz von erneuerbaren Energien Kosten für Öl, Kohle und Gas in Höhe von 6 Milliarden Euro gespart. Die Wirtschaftskraft der Branche stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent. Und das, obwohl die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zu 2011 um 10 Prozent auf nun 166.000 sank. Die Gesamtzahl der Arbeitsplätze bezifferte das Bundesumweltministerium sogar mit 377.800, einschließlich der Zuliefer- und Dienstleistungsbetriebe, die Vorleistungen für die Erneuerbare Energien-Branchen bereitstellen.
Rund zwei Drittel der Wertschöpfung und der Arbeitsplätze entstanden in den Bereichen Installation, Planung und Betrieb regenerativer Anlagen. Die Arbeitsplätze verteilen sich über das ganze Bundesgebiet. „Vorteil einer dezentraler Energieerzeugung ist es, dass Beschäftigung und Wertschöpfung in einer Vielzahl von Kommunen stattfinden – anders bei zentralen Grosskraftwerken, von denen nur sehr wenige Energieversorger und Standorte profitieren“, so Prof. Dr. Bernd Hirschl, der Leiter der Studie. Bis zum Jahr 2030 könnte die Wirtschaftsleistung durch Erneuerbare Energien laut Studie bei gleich bleibendem Ausbautempo um weitere 50 Prozent zunehmen.
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