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Studie: Tankbetrug in Deutschland steigt weiter an

Allgemein, Mobilität

Sommerzeit ist Reisezeit. Und damit auch die Zeit der hohen Benzinpreise an Deutschlands Tankstellen. Doch nicht der Ärger über die hohen Benzinpreise, sondern der Ärger über Zechpreller an deutschen Tankstellen steigt. Allein von 2011 auf 2012 stieg die Anzahl der Betrugsdelikte deutschlandweit um 5,5 Prozent. Dabei gibt es Kommunen, die weit über dem Bundesdurchschnitt liegen.

Kein seltenes Bild an deutschen Tankstellen: Polizei nimmt Daten zum Tankbetrug auf | Bild: auto.de

Kein seltenes Bild an deutschen Tankstellen: Polizei nimmt Daten zum Tankbetrug auf | Bild: auto.de

Gerade in den großen Städten ist Spritdiebstal ein weit verbreitetes Phänomen. Wie das Onlineportal auto.de in seiner Studie herausfand, befinden sich unter den Betrugs-Hochburgen besonders viele Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern. Im vergangenen Jahr wurden in ganz Deutschland fast 90.000 Tankbetrugs-Delikte bei der Polizei angezeigt. Davon fallen allein 38.000 Fälle auf große Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern. Laut der auto.de-Studie sind damit 29 Prozent der untersuchten 120 Städte für Tankstellenbetreiber ein unsicheres Pflaster. Der Zentralverband des Tankstellen- und Garagengewerbes (ZTG) und auto.de gehen bei den Tankbetrugsfällen von einer Anzeigequote von knapp 20 Prozent aus. 80 Prozent blieben ohne jegliche polizeiliche Ermittlungsarbeit. Gerade für freie Tankstellenbetreiber sind die Kosten für ein Videoüberwachungssystem an von 15.000 bis 20.000 Euro einfach zu hoch. So kommt es, dass gerade sie häufig Opfer von Tankbetrügern werden.  Rechnet man die von auto.de und ZTG geschätzte Dunkelziffer in die Schadensberechnung mit ein, kommt man auf einen jährlichen finanziellen Schaden von über 30 Millionen Euro. (5,85 Millionen sind es für alle angezeigten Fälle.)

Tankbetrug – Wo wird am meisten betrogen

Unangefochtener Spitzenreiter mit den bundesweit meisten Tankbetrügereien ist die Stadt Magdeburg. Sie liegt 273 Prozent über dem Durchschnitt der Studie. Damit wird statistisch betrachtet jede Magdeburger Tankstelle 26mal pro Jahr von Tankbetrügern heimgesucht.

Nicht viel besser sieht es im beschaulichen Konstanz aus. Die Stadt am Bodensee muss seit drei Jahren mit immer weiter steigenden Betrugsfällen an den Tankstellen feststellen. Statistisch betrachtet wird hier jede Tankstelle 24mal im Jahr von Betrügern heimgesucht. Und das, obwohl gleich hinter der Schweizer Grenze die Spritpreise deutlich günstiger sind.

Die Größte deutsche Stadt, hat ebenfalls ein großes Problem mit Tankbetrügern. In Berlin wurden 2012 7.049 Tankstellen-Betrügereien zur Anzeige gebracht. Unter Berücksichtigung der geschätzten Dunkelziffer, dürften sich die Spritdiebstähle in der Bundeshauptstadt auf mehr als 35.000 pro Jhr belaufen. Statistisch wird hier jede Tankstelle 23mal von Tankbetrügern heimgesucht. Damit liegt Berlin mit 231 Prozent über dem deutschen Städte-Schnitt der Studie.

Weitere Hochburgen für Tankbetrügereien sind Solingen mit 20 Delikten pro Jahr und Tankstelle sowie Köln und Frankfurt am Main. In beiden Städten schlagen Tankbetrüger 17mal pro Jahr an jeder Tankstelle zu.

Aufklärungsquoten unbefriedigend

Bundesweit betrachtet ereignen sich die meisten Tankbetrügereien in Nordrhein-Westfahlen, Berlin und Hamburg. Trotz Videoüberwachung an vielen Tankstellen, liegt die Aufklärungsquote für angezeigte Fälle bei 43,1 Prozent deutschlandweit. Auch hier gibt es regional Unterschieden. Die, mit 56,5 Prozent, beste Quote erzielt Hessen gefolgt von Thüringen, mit 54,2 Prozent, bei der Aufklärung. Am schlechtesten ist die Aufklärung in Berlin (22,3 Prozent) und Bremen (26,2 Prozent).

Männerdomäne Tankbetrug

Von den über 32.000 ermittelten Tatverdächtigen waren im Jahr 2012 78 Prozent Männer. Die meisten sind zwischen 30 und 50 Jahre alt (46,6 Prozent). Auch scheinen laut Studie die meisten Täter eher sehr bequem zu sein. Denn über ein Drittel der Tatverdächtigen kommt aus der gleichen Gemeinde, in der die betrogene Tankstelle liegt.

Die komplette Studie finden sie hier!
Das Onlineportal auto.de erreichen Sie hier.

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