Heute hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) bekannt gegeben, dass sie von „nahezu ausreichenden Kitaplätzen“ zum 1. August für Kinder unter drei Jahren ausgeht. Nach Angaben der Länder werden für das Kita-Jahr 2013/14 insgesamt 813.093 Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Das seien, laut Familienministerin gut 30.000 Plätze mehr als der veranschlagte Bedarf von 780.000 Plätzen. Die kommunalen Spitzenverbände zeigten sich erfreut über die bekanntgegebenen Zahlen.
Die Bundesländer arbeiten unter Hochdruck, um zum Stichtag, den 1. August, genügend Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren anzubieten, denn dann besteht für alle Eltern ein Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Bundesfamilienministerin Schröder betonte zwar, dass derzeit noch knapp 90.000 Kita-Plätze nicht fertig gestellt seien, doch viele von ihnen nur noch auf die Betriebserlaubnis warten würden.
Kommunale Spitzenverbände zeigen sich erfreut
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund zeigt sich erfreut über das enorme Engagement der Städte und Gemeinden beim Kita-Ausbau. „Die heute von Bundesfamilienministerin Schröder veröffentlichen Zahlen belegen, dass die Städte und Gemeinden unter enormen Anstrengungen den Krippenausbau zu Ihrer Priorität gemacht haben, erklärte das geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.
Der Präsident des Deutschen Landkreistages Landrat Hans Jörg Duppré sah sich in der Einschätzung bestätigt, dass zur Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz eine reibungslose Umsetzung in den 295 Landkreisen gelingen wird. „Die Zahlen belegen, dass der Krippenausbau gerade in der letzten Zeit noch einmal an Fahrt gewonnen hat. Dabei wird sogar die auf dem Krippengipfel 2007 gesetzte Zielmarke von 780.000 Plätzen übertroffen! Das ist eine sehr gute Nachricht in einer Debatte, die an vielen Stellen meiner Meinung nach zu aufgeregt und zu wenig sachlich geführt worden ist.“
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly aus Nürnberg, betonte mit Blick auf die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes den hohen Einsatz, mit dem die Städte in den vergangenen Jahren und bis heute zahlreiche neue Betreuungsmöglichkeiten geschaffen haben. Gleichwohl müssen die Anstrengungen für einen weiteren Ausbau weitergehen. Dies erfordert weitere Kraftanstrengungen von den Städten, aber auch von Bund und Ländern bei der langfristigen Finanzierung.
Neue statistische Zahlen aus Wiesbaden
Heute veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden neue Zahlen zur Kinderbetreuung. Demnach gab es zum 1. März dieses Jahres 597.000 Kinder unter drei Jahren in einer Kindertagesbetreuung. Das sind gut 37.000 Kinder mehr als im Vorjahr.
Dabei gab es deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland waren knappe zweistellige Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Im Bundesdurchschnitt betrug der Zuwachs 6,6 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den ostdeutschen Flächenländern bereits hohe Betreuungszahlen erreicht werden, die Steigerungen fallen dementsprechend nur noch gering aus. Die Mehrzahl der Eltern von Kindern unter 3 Jahren nutzten die Tagesbetreuung in Einrichtungen (84,4 Prozent). Mit einem Anteil von bundesweit 15,6 Prozent spielte die Kindertagespflege bei einer Tagespflegemutter oder einem -vater nach wie vor eine deutlich geringere Rolle.
Bild:Marco2811@fotolia.com