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EU verbietet Tierversuchs-Kosmetik

Europa

Ab heute dürfen in der EU keine Kosmetikprodukte mehr verkauft werden, die mit Hilfe von Tierversuchen hergestellt wurden. Das besagt eine neue Bestimmung der Europäischen Union, die am Montag in Kraft getreten ist. Die Bestimmung gilt sowohl für den Import als auch für den Verkauf der Produkte innerhalb der EU und ist die letzte Stufe eines schrittweisen Verbots von Tierversuchen für Kosmetika und deren Inhaltsstoffe. Tierschützer sehen in dem Vermarktungsverbot einen großen Erfolg.

hase rabbit kaninchen

Egal ob Zahnpasta, Make-Up oder Lippenstift – an Tieren erprobte Kosmetikprodukte verschwinden aus europäischen Supermarktregalen. Das Verbot ist ein weiterer Schritt in einer langsamen Abkehr von Tierversuchen. Schon seit 2004 durften Kosmetika innerhalb der europäischen Union nicht mehr an Tieren getestet werden – seit 2009 galt dann ein erweitertes Verbot für die Inhaltsstoffe der Hygieneprodukte.

Ganz ohne Tierversuche kommt die Industrie dennoch nicht aus

Vertreter der Kosmetikindustrie halten Begriffe wie tierversuchsfrei weiterhin für irreführend. „Die Sicherheit praktisch aller Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten … beruht auf Daten, die zuvor an Tieren gewonnen wurden“, erklärte der europäische Dachverband Cosmetics Europe im Dezember. Und der Bundesverband der Tierversuchsgegner teilte mit: „Für Substanzen, die auch in anderen Bereichen wie z.B. der Industrie eingesetzt werden, gilt die Testung nach dem Chemikalienrecht, welches Tierversuche zulässt.“ Gänzlich ohne Tiertests ist Kosmetik auch weiterhin nicht immer zu haben.

Woran erkennt man Kosmetik deren Inhalte tierversuchsfrei sind

Wer sicher gehen will, dass es sich um Kosmetik ohne Tierversuche handelt, sollte sich an speziellen Prüfsiegeln orientieren. Allen voran muss man die Richtlinie „Kontrollierte Naturkosmetik – BDIH“ nennen. Der Stempel zertifiziert die meisten reinen Bio-Produkte und verbietet Tierversuche: Weder bei Herstellung, Entwicklung oder Prüfung von Rohstoffen und Endprodukten werden Tests an Tieren durchgeführt oder in Auftrag gegeben.

haseDas Logo mit dem Häschen und der schützenden Hand ist das bekannteste Tierschutz-Siegel. Vergeben wird das Zeichen vom „Internationalen Herstellerverband gegen Tierversuche in der Kosmetik“ (IHTK). Der Hersteller garantiert, dass keine Rohstoffe verwendet werden, die nach dem 1. Januar 1979 an Tieren getestet wurden. Auch bei der Herstellung neuer Wirkstoffe wird sichergestellt, dass keine Tiere sterben oder leiden müssen. Der Deutsche Tierschutzbund prüft die Einhaltung der Richtlinien.

hcs

Von internationalen Tierschutzorganisationen aus aller Welt (unter anderem Spanien, Österreich, Niederlande, Irland, Frankreich ect.) stammt das Logo mit dem hüpfenden Häschen. Firmen, deren Produkte dieses Logo tragen, dürfen keine Tierversuche durchführen oder in Auftrag geben. Es gilt die HCS-Richtlinie (Human Cosmetic Standart) für Kosmetik ohne Tierversuche in Europa und Nordamerika.

 

Bild:Robobobobo@flickr.com

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