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Stadt Dortmund gibt erstmalig Schuldscheine aus

Finanzen

Die Stadt Dortmund hat ein Schuldscheindarlehen über 120 Millionen Euro erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Diese Form der kommunalen Finanzierungsmöglichkeit nutzte die Stadt jetzt erstmalig. Durch das Bankenreformpaket Basel III sehen sich immer mehr Städte und Gemeinden nach Refinanzierungsmöglichkeiten um. Schuldscheindarlehen können da ein Option sein. Sie werden allerdings noch selten genutzt.

Kredite_Falko-MatteUrsprünglich sollten 100 Millionen Euro in Schuldscheindarlehen eingesammelt werden. Die Nachfrage nach den Darlehen mit fünf-, sieben- und zehnjähriger Laufzeit war so hoch, dass das Emissionsvolumen auf 120 Millionen Euro erhöht werden konnte.
Ein erhöhtes Emissionsvolumen gilt auf dem Finanzmarkt als sehr positives Signal und unterstreicht die Kreditwürdigkeit des Schuldners. Die Schuldscheingläubiger sind laut Medienberichten Sparkassen und institutionelle Investoren. Welche Zinsen die Gläubiger erhalten, ist nicht bekannt. Der Zinssatz für ein Schuldscheindarlehen richtet sich nach Bonität des Darlehensnehmers, Laufzeit und Struktur des Darlehens, Platzierungsvolumen und aktuellem Kapitalmarktumfeld.

Schuldscheindarlehen noch wenig genutzt

Nach einer Umfrage der Deutschen Bank aus dem Jahr 2011 sahen damals schon viele Kämmerer Finanzierungsschwierigkeiten für ihre Kommunen auf sich zukommen. Alternative Finanzierungswege wie Anleihen oder deren unbürokratischere Variante, das Schuldscheindarlehen, spielten für die Kämmerer eine stark untergeordnete Rolle. Nur zwei Prozent von ihnen hatten bislang eigene Anleihen platziert, bei Schuldscheindarlehen waren es immerhin 21 Prozent. Die Nutzung schwankt allerdings mit der Größe der Stadt: 33 Prozent der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern hatten mindestens einmal zu Schuldscheindarlehen gegriffen, bei Kommunen mit weniger als 50.000 Einwohnern waren es nur noch 13 Prozent.

 

Bild:Falko-Matte@fotolia.com

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