Kopo

Kommunale Jobcenter auf Erfolgskurs

Allgemein

Die 15 Städte, die Arbeitslose und ihre Familien in alleiniger Verantwortung betreuen, ziehen eine positive Bilanz: Es ist aus ihrer Sicht gelungen, Arbeitsvermittlung und Arbeitsförderung mit kommunalen Angeboten gut zu verzahnen und den Menschen vor Ort wichtige Hilfestellungen zu bieten, zum Beispiel bei Gesundheitsleistungen, Bildungsangeboten und der Kinderbetreuung.

Job_Nerlich-ImagesSeit dem 1. Januar 2012 sind die Jobcenter in 15 Städten in Deutschland in kommunaler Hand – 9 Städte haben diese Aufgabe vor einem Jahr übernommen, 6 weitere betreuen bereits seit 2005 die Arbeitslosen ohne Beteiligung der Bundesagentur für Arbeit.

„Gemeinsames Ziel ist es, passgenaue Lösungen für spezifische lokale Arbeitsmarktprobleme zu entwickeln“, erläutert Dr. Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages: „Junge Erwachsene, Menschen mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende – die Zielgruppen mit ihren jeweils eigenen Problemlagen sind vielfältig. Die Städte setzen neue und innovative Methoden ein, um Probleme zu lösen und Hilfen anzubieten.“
Beispielsweise werden in der Stadt Wuppertal mit dem Konzept für Stadtteilarbeit „arriba“ – Auf geht’s – mitten in einem Stadtteil Menschen zusammengebracht und auf besonders offene Art und Weise beraten und betreut. Die Stadt Schweinfurt hat mit „Pro Praxis“ einen Praxistag pro Woche für Schülerinnen und Schüler der letzten beiden Schulabgangsklassen an den Hauptschulen eingeführt. Der Stadt Wiesbaden ist es gelungen, mit besonderen Angeboten zur Kinderbetreuung, Coaching und Teilzeit-Angeboten die Integration von Alleinerziehenden stetig zu erhöhen.
Umstellungsprozess erfolgreich bewältigt – Arbeitsförderung gestalten
Im laufenden Betrieb haben neun Städte Anfang des vergangenen Jahres die Jobcenter übernommen. Die Übernahme umfasste dabei nicht nur das gesamte Personal und die Ausstattung der Behörden, sondern auch die Überführung sämtlicher Leistungsakten und Vorgänge in neue IT-Verfahren. „Die Übernahme der Aufgaben war ein Kraftakt, der mittlerweile erfolgreich abgeschlossen ist. Die Städte konzentrieren sich jetzt darauf, ihre Aufgaben neu zu gestalten: Sie wollen eine ganzheitliche und bürgerfreundliche Dienstleistung anbieten und die internen und externen Kooperationsmöglichkeiten optimal im Interesse der Arbeitslosen und ihrer Familien nutzen“, sagte Articus. In Stuttgart beispielsweise ist das Jobcenter nun effizienter mit den anderen Institutionen der Landeshauptstadt vernetzt. Von der verbesserten Zusammenarbeit profitieren alle Einrichtungen gleichermaßen.

Zum Hintergrund:

Die fünfzehn Städte mit Jobcentern mit alleiniger kommunaler Verantwortung sind Erlangen, Essen, Hamm, Ingolstadt, Jena, Kaufbeuren, Mülheim an der Ruhr, Münster, Offenbach, Pforzheim, Schweinfurt, Solingen, Stuttgart, Wiesbaden und Wuppertal. Sie betreuen zusammen fast 330.000 Menschen in 170.000 Bedarfsgemeinschaften. 136.062 Personen sind darunter arbeitslos. Die Arbeitslosenquoten liegen zwischen 2,4 Prozent im bayerischen Erlangen und 10,6 Prozent im Ruhrgebiet. 2005 hatten bereits Erlangen, Hamm, Jena, Mülheim an der Ruhr, Schweinfurt und Wiesbaden die Aufgabe übernommen. Bundesweit gibt es derzeit insgesamt 106 Optionskommunen. Die Mehrzahl der Jobcenter ist in Form von gemeinsamen Einrichtungen von Arbeitsagenturen und Kommunen organisiert, ihre Zahl beträgt bundesweit 304.

 

Bild: Nerlich-Images@fotolia

Tags: ,

Artikel drucken

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren