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Petra Roth „Glücksfall für die Kommunen“

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Der Deutsche Städtetag würdigt seine langjährige Präsidentin und Vizepräsidentin, die Frankfurter Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth, als Glücksfall für die deutschen Kommunen. Als herausragende, bundesweit anerkannte und geschätzte Kommunalpolitikerin war sie über viele Jahre das Gesicht des Deutschen Städtetages. Das betonen anlässlich des heutigen Festaktes in der Frankfurter Paulskirche zur Verabschiedung von Petra Roth der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, und Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Articus.

Städtetagspräsident Christian Ude erklärt: „Als Präsidentin und Vizepräsidentin hat Oberbürgermeisterin Petra Roth 15 Jahre lang Politik und Auftreten des Deutschen Städtetages kämpferisch und mit viel Herzblut wesentlich mitbestimmt. Sie hat der Solidargemeinschaft der Städte bundesweit Gehör verschafft und zentrale Anliegen der Städte – etwa beim Kampf um die Gewerbesteuer – erfolgreich durchgesetzt. Petra Roth war ein Glücksfall für die deutschen Kommunen.“

In den entscheidenden Phasen der Gemeindefinanzreform habe Petra Roth während der Regierungszeit unterschiedlicher Koalitionen auf Bundesebene klar und überzeugend deutlich gemacht, dass die erbitterten Gegner der Gewerbesteuer keinen auch nur annähernd gleichwertigen Ersatz zu bieten hatten für diese bedeutsamste kommunale Finanzquelle. Immer wieder sei die Abschaffung der Gewerbesteuer am geschlossenen Widerstand der „kommunalen Familie“ gescheitert.

Petra Roths politisches Engagement für eine Reihe von Themen – wie zum Beispiel die Integration, den Ausbau der Kinderbetreuung und eine angemessene Rolle der Städte in der Arbeitsmarktpolitik – würdigt Städtetagspräsident Ude so: „Petra Roth stand stets auf der Seite zukunftsweisender Konzepte, die nicht durch parteipolitische Ressentiments oder dogmatische Festlegungen geprägt waren, sondern durch

Bürgernähe und Lernbereitschaft und vor allem Problemlösungskompetenz.“ Größten Respekt habe ihm, so Ude, abverlangt, dass Petra Roth sogar Rückzugsräume für Drogenkranke befürwortete und durchsetzte, obwohl dies auch in eigenen Parteikreisen als Teufelszeug gegolten habe.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus, erklärt anlässlich der Verabschiedung von Petra Roth in Frankfurt am Main: „Eine herausragende, bundesweit anerkannte und geschätzte Kommunalpolitikerin verlässt die politische Bühne. Ihrem leidenschaftlichen Engagement, ihrer kämpferischen Haltung und ihrer besonderen Ausstrahlung hat der Deutsche Städtetag viel zu verdanken. Trotz aller finanziellen Probleme, die zahlreiche Städte weiter drücken, ist unbestritten: Besonders ausdauernd und erfolgreich war Petra Roth im Ringen um die finanzielle Ausstattung der Städte unseres Landes.“

Petra Roth habe als Person überzeugend verkörpert, dass der Deutsche Städtetag seine Stärke aus der Gemeinsamkeit der Städte gewinnt, aus seiner Überparteilichkeit und aus seiner fundierten Sacharbeit. Sie habe die Belange der deutschen Städte im Sinne ihrer Bürgerinnen und Bürger beherzt und beharrlich vertreten, authentisch und mit einem hohen Maß an persönlicher Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit, so Articus.

Auch in ihrem Engagement im Ausschuss der Regionen auf europäischer Ebene sei für Petra Roth immer wichtig gewesen: „Die Zukunft liegt in den Städten, in Deutschland und Europa. Und es gibt Anlass, mit Selbstbewusstsein die anstehenden kommunalen Aufgaben anzupacken. Was sie auf diese Weise 2005 zum 100. Jahrestag der Gründung des Deutschen Städtetages zum Ausdruck brachte, hat an Aktualität nichts verloren.“

Petra Roth war seit 1997 insgesamt sieben Jahre Präsidentin des Deutschen Städtetages – davon ein Jahr amtierende Präsidentin – sowie acht Jahre lang Vizepräsidentin. Ihre drei jeweils zweijährigen Amtszeiten als Präsidentin fielen in die Jahre 1997 bis 1999, 2003 bis 2005 und 2009 bis 2011. Petra Roth war die erste Frau, die den Spitzenverband der deutschen Städte mehrere Jahre lang führte. Seinem Präsidium gehörte sie seit 1995 an. Mit Ablauf des Monats Juni 2012 scheidet Petra Roth sowohl aus dem Amt der Oberbürgermeisterin in Frankfurt am Main als auch aus dem Amt der Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages aus.

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