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Schrumpfungsprozesse in den Griff kriegen

Allgemein, Ländlicher Raum

Dieses Jahr werden 14 gesamtkommunale Förderschwerpunkte in das Hessische Dorfentwicklungsprogramm aufge­nommen. Ziel der Förde­rung ist die Gestaltung der Dörfer als attraktiven und lebendigen Lebensraum. Und das im Zeichen der demografischen und strukturellen Verände­rungen im ländlichen Raum. Keine leichte Aufgabe!

Die zukunftsfähige Gesamtstrategie soll als „integriertes kommunales Entwick­lungskonzept“ (IKEK) erstellt werden und ist die Fördergrundlage der Dorfent­wicklung in Hessen. Dabei spielen Aspekte der Bürgerbeteiligung ebenso wie der Aufbau sozialer und kultureller Netzwerke zur Stärkung der Daseinsvorsorge eine wesentliche Rolle. Um das Ziel einer nachhaltigen Ent­wicklung der Ortskerne zu gewährleisten haben sich die Kommunen dazu verpflichtet, im Förderzeitraum keine Baugebiete aus­zuweisen oder zu planen, die mit den Zielen der vorrangingen Innenentwicklung konkurrieren.

Mit der Anerkennung von zwei Pilotprojekten sollen wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der Hessischen Dorfentwicklung bei der interkommunalen Zusammenarbeit und in dem Verhältnis eines Oberzentrums zu seinen Außenstadtteilen gewonnen werden.

Nach den neuen EU-Vorgaben ist ab 2014 eine Förderung der Dorfentwicklung nur noch innerhalb der Gebietskulisse „Ländlicher Raum“ möglich. Innerhalb dieser müssen bestimmte Indikatoren erkennbar sein, unter anderem eine negative demographische Entwicklung. Mit der Neuaufnahme der 14 Förderschwerpunkte befinden sich im Programmjahr 2014 ins­gesamt 203 Dorfentwicklungsschwerpunkte mit 692 Orts-/Stadtteilen in der Förderung. Es stehen dieses Jahr etwa 21 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Die Fördermöglichkeiten umfassen neben den klassischen Gebäudeinvestitionen auch den städtebaulich verträglichen Rückbau (Abriss von Gebäuden), so­ziale und kulturelle Projekte, Grundversorgungseinrichtungen, sowie Dienstleistungen für Beratung, Projektentwicklung und Moderation.

Der gesamtkommunale Ansatz ist die Voraussetzung, um mit einer überörtlichen Strategie auch Schrumpfungsprozesse besser in den Griff zu bekommen. Dazu soll in den Dörfern des ländlichen Raums die Innenentwicklung gefördert, der Flächenverbrauch verringert und die Energieeffizienz gesteigert werden.

Folgende Förderschwerpunkte werden in das Dorfentwicklungsprogramm ab 2014 aufge­nommen und können über einen Zeitraum von 10 Jahren gefördert werden:

Landkreis Gemeinde/Stadt
Darmstadt-Dieburg Otzberg
Gießen Laubach
Hersfeld-Rotenburg Alheim
Kassel Breuna
Lahn-Dill Hohenahr, Bischoffen, Mittenaar, Siegbach (interkommunales Pilotprojekt)
Limburg-Weilburg Weilmüster
Main-Kinzig Birstein
Marburg-Biedenkopf Marburg (Pilotprojekt Oberzentrum)
Rheingau-Taunus Schlangenbad
Schwalm-Eder Knüllwald
Vogelsberg Schwalmtal
Waldeck-Frankenberg Diemelsee
Werra-Meißner Witzenhausen
Wetterau Glauburg

 

 

 

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